AVM bringt das Internet von morgen auf die Fritzbox

Anders als IPv4 ist IPv6 nicht notwendigerweise auf DHCP angewiesen, wenn man nicht jeden Rechner einzeln konfigurieren möchte. Als Alternative steht die IPv6-Autoconfiguration zur Verfügung. Das Prinzip basiert darauf, dass die 128 Bit einer IPv6-Adresse aus 64 Bit Netzwerkteil und 64 Bit Hostteil bestehen. Den Hostteil kann sich eine Netzwerkkarte leicht selbst zuweisen, indem sie sie dazu die MAC-Adresse verwendet. Den Netzwerkteil liefert der Router, beispielsweise die Fritzbox. Außerdem stellt die Fritzbox ihre linklokale IPv6-Adresse als Default-Gateway und ihre ULA als DNS-Server.

Da sich die MAC-Adresse nur ändert, wenn man die Netzwerkkarte tauscht, bleibt auch der Hostteil der IPv6-Adresse konstant. Alternativ kann man einem Rechner auch eine bestimmte MAC-Adresse konfigurieren, wenn man die Netzwerkkarte öfter tauscht. Wer mehr will, beispielsweise NTP-Server und NIS-Server zuweisen, muss einen DHCPv6-Server aufsetzen. Im privaten und im SOHO-Bereich kann man jedoch meist darauf verzichten.

So darf man positiv überrascht sein, dass man mit Rechnern unter Windows, Linux und Mac OS sofort weltweite IPv6-Connectivity hat, wenn die wenigen Einstellungen an der Fritzbox gemacht sind, und das grüne IPv6-Lämpchen auf der Übersichtsseite leuchtet, siehe Bild 2. Alle drei genannten Betriebssysteme haben die IPv6-Unterstützung standardmäßig aktiviert.

Ob die Client-Rechner nun mit IPv6 funktionieren, testet man am besten mit einem Traceroute an einen IPv6-Knoten wie www.kame.net. Unter Windows macht man das mit dem Befehl tracert -6 www.kame.net, siehe Bild 3. Unter Linux kann man traceroute -6 www.kame.net oder tracepath6 -b www.kame.net verwenden, siehe Bild 4. Bei Mac OS eignet sich traceroute6 www.kame.net, siehe Bild 5.

Wenn keine IPv6-Connectivity gegeben ist, obwohl die Fritzbox anzeigt, dass das der Fall ist, dann liegt es meistens daran, dass IPv6 am Client-Betriebssystem nicht aktiviert ist. Unter Windows überprüft man das am besten in den Netzwerkverbindungen, siehe Bild 6. Ab Vista ist zu beachten, dass die Netzwerkverbindungen nur über den Umweg des „Netzwerk- und Freigabecenter“ zu erreichen sind. Bei Windows XP geht es einfacher über „Systemsteuerung – Netzwerkverbindungen“.

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4 Kommentare zu AVM bringt das Internet von morgen auf die Fritzbox

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  • Am 13. Juni 2011 um 21:27 von Stefan

    …weil der Hostteil einer IPv6-Adresse 64 Bit lang sei…
    Hi,
    "…weil der Hostteil einer IPv6-Adresse 64 Bit lang sei, und Adressscans nicht möglich seien, da man im Zweifel 18 Trilliarden Adressen ausprobieren muss, bevor man auf eine gültige IPv6-Adresse trifft…"

    Hat sich das so lange gehalten? Es müsste ~ 18,45 Trillionen heißen.

    Gruß

    • Am 14. Juni 2011 um 15:06 von Christoph H. Hochstätter

      AW: AVM bringt das Internet von morgen auf die Fritzbox
      Das stimmt natürlich: 2^64 ist ungefähr 18*(10^18), also Trillionen. Wurde im Artikel berichtigt.

  • Am 3. März 2009 um 6:37 von Gregor Adamczyk

    Firewall?
    Vom außen haben Portscanns auf die IPv6 zu keinem Ergebnis geführt, ist also irgendwie Dicht. (Vielleicht kann mir das jemand erklären warum, eine eingebaute Firewall?)

    • Am 1. März 2011 um 22:05 von Rudolf Kautz

      AW: Firewall?
      @Gregor Adamczyk
      Schon ab WinXP Professional ist IPv6 in der Windows-Firewall eingebunden, zum Schutz des Heimnetzwerks. Angezeigt wird das im Gerätemanager jedoch erst bei einer Berührung mit IPv6-Treiber-Software unter UPuP-Geräte als FwIPv6 und ist ein einfacher Grundtreiber von Microsoft, nicht besonders schnell, aber funktionsfähig. Die Firewall von Windows blockt daher den Zugang von außen.

      mfg Rudi

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