Um die vielfältigen Möglichkeiten von IPv6 nutzen zu können, benötigt man nicht unbedingt eine Fritzbox. Dennoch erlaubt die neue Labor-Firmware für die Fritzbox 7270 vielen Anwendern, die neue Technologie zu nutzen, ohne ihre Konfiguration zu ändern. Insbesondere ermöglicht AVM, dass alle Rechner und Endgeräte in einem Intranet öffentliche IPv6-Adressen bekommen.
AVM wird seiner Rolle als Marktführer in Deutschland gerecht, indem es das IPv6-Protokoll und damit das Internet der nächsten Generation ermöglicht. Andere Hersteller werden auf diese Weise gezwungen, sich nicht länger der neuen Technologie zu verweigern.
Gegen IPv6 gibt es durchaus auch Widerstände. Telefongesellschaften sehen es eher kritisch, dass sich Endgeräte untereinander direkt erreichen können. Es wird wohl nicht lange dauern, bis sich herumspricht, dass es nicht mehr notwendig ist, für ein Telefongespräch zu bezahlen, sei es im Mobil- oder Festnetz. Bis es soweit sein wird, vergeht jedoch noch eine ganze Zeit. Stand heute sind Mobiltelefone nicht mit IPv6 ausgestattet. Das wird sich in Zukunft sicherlich ändern.
Eine wesentliche Rolle im IPv6-Netz spielt die Sicherheit. Wenn jeder Rechner und jedes Gerät eine öffentliche IPv6-Adresse haben, dann muss man alle Knoten im Intranet absichern. Denn der Begriff „Intranet“ existiert in einem IPv6-Netz eigentlich nicht mehr. Ein Rechner am heimischen DSL-Anschluss hat exakt dieselbe logische Internetanbindung wie ein gehosteter Server in einem Rechenzentrum.
Die aktuelle AVM-Firmware hat eine IPv6-Firewall mit Stateful Inspection eingebaut. Sie ist allerdings ständig eingeschaltet. Ein Benutzerinterface, um einzelne Rechner, Protokolle und Ports freizugeben, wird spätestens mit der finalen IPv6-Firmware zur Verfügung stehen. Ein Basisschutz am DSL-Router ist allein schon deswegen von Nöten, weil man davon ausgehen muss, dass nicht alle künftigen IPv6-Consumer-Endgeräte einen ausreichenden Schutzmechanismus besitzen. Man darf also gespannt sein, was AVM zu diesem Thema in den kommenden Wochen und Monaten noch bringen wird.
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4 Kommentare zu AVM bringt das Internet von morgen auf die Fritzbox
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…weil der Hostteil einer IPv6-Adresse 64 Bit lang sei…
Hi,
"…weil der Hostteil einer IPv6-Adresse 64 Bit lang sei, und Adressscans nicht möglich seien, da man im Zweifel 18 Trilliarden Adressen ausprobieren muss, bevor man auf eine gültige IPv6-Adresse trifft…"
Hat sich das so lange gehalten? Es müsste ~ 18,45 Trillionen heißen.
Gruß
AW: AVM bringt das Internet von morgen auf die Fritzbox
Das stimmt natürlich: 2^64 ist ungefähr 18*(10^18), also Trillionen. Wurde im Artikel berichtigt.
Firewall?
Vom außen haben Portscanns auf die IPv6 zu keinem Ergebnis geführt, ist also irgendwie Dicht. (Vielleicht kann mir das jemand erklären warum, eine eingebaute Firewall?)
AW: Firewall?
@Gregor Adamczyk
Schon ab WinXP Professional ist IPv6 in der Windows-Firewall eingebunden, zum Schutz des Heimnetzwerks. Angezeigt wird das im Gerätemanager jedoch erst bei einer Berührung mit IPv6-Treiber-Software unter UPuP-Geräte als FwIPv6 und ist ein einfacher Grundtreiber von Microsoft, nicht besonders schnell, aber funktionsfähig. Die Firewall von Windows blockt daher den Zugang von außen.
mfg Rudi