Aus Deutschland stammen sechs der mustergültigen Beispiele. Eines davon ist das Rechenzentrum von Host Europe in Köln mit etwas über 4200 Dell-Servern. Host Europe will dort die Serverauslastung hauptsächlich durch Virtualisierung um über 160 Prozent auf durchschnittlich 80 Prozent steigern. Da die Anlage komplett neu geplant wurde, fiel es Host Europe leicht, durch eine effizienzorientierte Gesamtplanung die Nutzung der Abwärme zum Beheizen der Büroflächen mittels Wärmepumpe und ein durchdachtes Energiemanagement zusätzliche Einsparungen zu erzielen.
Teilweise mit einfachen Mitteln: „Die Aufstellung des Rückkühlers im Schattenbereich des Gebäudes verbessert dessen Effizienz, ohne den Aufwand zu vergrößern“, nennt Patrick Pulvermüller, Geschäftsführer von Host Europe, ein Beispiel.
In ganz anderen Maßstäben denkt die Humboldtschule in Hannover. Das Gymnasium betreibt lediglich sieben Server mit 94 CPUs. Durch den Einsatz von energiesparenden Servern eines regionalen Systemhauses und die Migration auf Thin Clients in den Klassenräumen sind aber auch in so einer vergleichsweise kleinen Umgebung ansehnliche Einsparungen möglich.
Vorteilhaft ist bei der neuen Serverlandschaft der Humboldtschule zum Beispiel auch, dass die Server, die im kühlen Keller der Schule stehen, aufgrund des geringen Energieverbrauchs wenig Abwärme abgeben und daher keine Klimatisierung des Serverraums mehr notwendig ist.
Noch tiefer in die Erde geht das Systemhaus Bechtle an seinem Standort in Solingen: Neben Virtualisierung und dem Einsatz von 2,5-Zoll-Festplatten trägt dort vor allem die geothermische Wasserkühlung zur Senkung des Energiebedarfes bei.
Zur Bereitstellung der benötigten Kühlleistung von 12 kW waren drei Bohrungen von jeweils 80 Meter Tiefe in sechs Metern Entfernung voneinander notwendig. Zwei redundant arbeitende und über die USV versorgte Zirkulationspumpen halten die Kälteversorgung mit Zugriff auf jeweils verschiedene Bohrungen zuverlässig aufrecht.
Die gedruckte Version der Broschüre mit den Praxisbeispielen ist beim Bundesumweltministerium online bestellbar. Als PDF steht sie sowohl beim BMU als auch beim Borderstep-Institut kostenlos zum Download bereit.
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