Auf inhaltliche Fragen kam Schwarzenegger gegen Ende seiner Rede auch noch kurz zu sprechen. „Es geht um mehr als Plasma-TVs und drahtlose Netze“, sagte er. Um was dann? Drei Punkte nannte der kalifornische Gouverneur: Gesundheit, saubere Autos und erneuerbare Energien.
Mit ein paar Späßen schloss Schwarzenegger seinen energiegeladenen Vortrag ab. Den deutschen Medienvertretern dankte er für ihre faire Berichterstattung – und trotz aller nicht immer positiven Kinokritiken, die er bekommen habe. Zu Angela Merkel sagte er in Terminator-Manier, er werde zurückkehren: „Hasta la vista.“
Merkel: „Der Staat muss Anreize setzen“
Die Amerikaner hatten Schwung gebracht, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) profitierte davon. Als sie die Bühne erklomm, empfing sie rhythmisches Klatschen. Sie nahm es auf und improvisierte einige Kommentare zu den gehörten Reden. Dann aber gab sie wie gewohnt die sachliche Kanzlerin. Merkel erklärte ausdrücklich, die Messe sei ein geeigneter Ort, um sich über die Wirtschaftskrise auszutauschen und sie zu bewältigen.
Die Bundeskanzlerin erläuterte den amerikanischen Gästen die Details des jüngsten Konjunkturpakets ihrer Regierung – vor allem ihre Breitbandstrategie. 2014 sollen 75 Prozent aller Haushalte Internetzugang mit 50 MByte pro Sekunde erhalten, sagte sie. Sie verglich den Glasfaser-Rollout mit dem Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert: „Damals wurde der Staat aktiv. Bei Breitband sind es private Unternehmen. Der Staat muss aber Anreize setzen, damit auch ländliche Regionen versorgt werden.“
Für die Verwirklichung dieser Ziele bat Merkel alle Beteiligten um Kooperation, etwa die Kabelnetzbetreiber, aber vor allem die Rundfunkanstalten, die nicht benutzte Frequenzen herausgeben müssten. „Sonst reden wir in zehn Jahren noch über die Digitale Dividende.“
Mit einer Verbeugung vor Schwarzenegger sagte Merkel: „Kalifornien war schneller als wir. Es wird nicht leicht sein, das aufzuholen.“ Vier Dinge brauche man, um vielleicht doch wettbewerbsfähig zu bleiben: Innovation, eine wachsende Industrie, immer wieder Neugier und die Bereitschaft, die Herausforderungen anzunehmen.
So ganz wollte Merkel also den amerikanischen Optimismus nicht aufnehmen. Aber sie schloss in ihrer Art daran an. Und sie setzte die Schlusspointe in Kommunikation mit ihren Gästen aus den Staaten. Mit Schwarzenegger musste sie einen Roboter namens Marvin dazu bewegen, ein symbolisches Eröffnungsband zu zerschneiden. Der reagierte auf Sprachbefehle. „Does he understand German?“, wollte die Kanzlerin wissen. Nein, erklärte man ihr, der Roboter verstehe leider kein Deutsch.
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