Outlook-Alternativen: sechs Lösungen im Vergleich

GroupWise ist ein von Grund auf seriöses Kommunikationstool, das explizit auf den Einsatz in Unternehmen ausgerichtet ist. Es versucht gar nicht erst, ein Alleskönner zu sein, kann aber trotzdem vieles. So lässt sich nicht nur die E-Mail-Kommunikation abwickeln, es bietet auch die Möglichkeit der gemeinsamen Kalenderbenutzung und hervorragende Kontaktverwaltungsfunktionen. Zudem zeigt es Internetseiten an und unterstützt RSS-Feeds. Im Gegensatz zu anderen Produkten gehören aber weder eine Instant-Messaging-Funktion noch VoIP-Telefonie zum Funktionsumfang.

Am Anfang erschrickt man darüber, wie wenig Funktionen sich in der Software finden. Sogar ganz grundsätzliche Dinge wie ein Menüsystem oder die Möglichkeit, E-Mail-Konten einzurichten, scheinen zu fehlen. Sie existieren jedoch, verbergen sich allerdings hinter einem unscheinbaren kleinen Feld rechts von der Werkzeugleiste. Hat man das Menü erst einmal entdeckt, sind das Einrichten von E-Mail-Konten (neben dem GroupWise-Server kann der Client auch auf sämtliche IMAP- oder POP3-Server zugreifen) und die Konfiguration entsprechend den individuellen Bedürfnissen ein Kinderspiel.

Der sogenannte Home-Screen bietet entweder einen Überblick über einige oder über alle Elemente von GroupWise. Auf ihm lassen sich eingehende Nachrichten oder Newsfeeds, Browserfenster und bevorstehende Termine sowie aktuelle Aufgaben anzeigen. Hinter mehreren Reitern verbergen sich zudem ausführlichere Informationen zu Rubriken wie E-Mail, Kalender, Kontakte, Aufgaben und Newsfeeds.

Leicht zu installieren und zu benutzen

GroupWise speichert genau die gleichen Kontaktinformationen wie Outlook, aber die Darstellung ist viel kompakter und übersichtlicher. Kalender lassen sich für andere Anwender freigeben oder mit dem Firmenkalender verknüpfen. So sind alle Termine auf einen Blick einsehbar, ohne dass der Datenschutz auf der Strecke bleibt oder allgemeine Informationen verloren gehen.

Der Groupwise-Client ist leicht zu installieren und zu benutzen. Er sollte aber erst getestet werden, bevor er unternehmensweit implementiert wird. In unserem Test kommt es bei der Erstinstallation zu Beeinträchtigungen mit Microsoft Outlook (wobei eigentlich ein Client reichen sollte). Nachdem der Client wieder entfernt wurde, müssen zudem bei Microsoft Office einige Schäden behoben werden. Vorsicht ist also angeraten.

Schwachstelle Word-Integration

Bearbeiten und Öffnen von E-Mails in Microsoft Word beherrscht GroupWise erst seit kurzem. Daher ist davon auszugehen, dass es noch eine Weile dauert, um alle Bugs aus der Welt zu schaffen. Für den ZDNet-Test wird eine virtuelle Kopie der Anwendung verwendet. Leider funktioniert diese Version nicht richtig und stürzt immer wieder ab, wenn man einen Kalendereintrag bearbeiten oder eine neue E-Mail verfassen will.

GroupWise ist sehr eng mit dem GroupWise-Server verbunden. Es lassen sich aber auch Konten auf anderen Servern einrichten. Sicherheit spielt für Novell eine wichtige Rolle. GroupWise bietet daher Anmeldeoptionen für lokale Zwischenspeicher, auf einem webbasierten Novell-Server oder auf einem firmeneigenen, internen GroupWise-Server. Zudem arbeitet GroupWise mit riesigen Listen bekannter Spam-Adressen, um den Posteingang so sauber wie möglich zu halten.

Es ist ziemlich schade, dass diese eigentlich als Komplettpaket gedachte Software keine Instant-Messaging-Funktion besitzt. Die Tracking-Funktion von E-Mail-Threads wiegt diesen Nachteil jedoch teilweise wieder auf. Den GroupWise-Client bietet Novell für Windows-, Linux- und Mac-Betriebssysteme sowie mit einer Webschnittstelle an. Im Test steht die Windows-Version im Mittelpunkt.

Vergleichsweise teure Desktop-Lizenzen

Die Desktop-Ausführung der Software (im Novell-Jargon „Full-License“), die auch im Test verwendet wird, kostet pro Anwender 165 Euro. Das ist viel, umfast aber auch einen zwölfmonatigen Support. Positiv fällt auf, dass für den Server keine weiteren Kosten anfallen. Die Online-Variante (im Novell-Jargon „Restricted License“) kostet 38 Euro. Während die „Full License“ sämtliche Funktionalitäten von GroupWise inklusive Mobile Server beinhaltet, ist die „Restricted License“ auf den Zugang per Browser, POP3 und IMAP limitiert.

Themenseiten: Apple, Business-Software, E-Mail, IT-Business, Kommunikation, Lotus, Microsoft, Mittelstand, Novell, Software, Technologien

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Outlook-Alternativen: sechs Lösungen im Vergleich

Kommentar hinzufügen
  • Am 27. August 2010 um 13:02 von erge

    Lotus Notes vs. Microsoft
    Was allgemein vergessen wird in dieser Diskussion resp. diesen Vergleichen ist, das Notes von Hause aus die stärkste Verschlüsselung des Mailverkehres bietet. Dies hat weder Microsoft noch irgend ein anderer Anbieter. Und ja, Notes ist kein scheiss Mailsystem, Notes ist Groupware und bietet viel mehr als nur ein paar Mails mit wackelden Bildern hin und her zu schicken.
    Auch ist jede Notes Anwendung seit der Version 3 WEBfähig und kann Ortsunabhängig und Systemunabhängig genutzt werden (das sollten sich einige Personen in den Manageretagen mal hinter die Ohren schreiben). Und zu guter letzt sei mal gesagt, das wenn du in Notes was abgelegt hast und dies auf einen neuen Rechner legen willst, dann kopiert man lediglich die .nsf Datei um und mal hat alles wieder, von Ordner, Kalender, Mails, etc. Macht das mal mit Outlook.
    Sende euch Grüsse

    Notes Development und Projektleitung seit 15 Jahren.

  • Am 26. April 2010 um 0:35 von wolf

    Groupwise Messenger
    ..ist der Instant Messenger von Novell Groupwise. Den scheint es nur in Australien nicht zu geben.

  • Am 15. September 2009 um 11:44 von Lars

    Outlook Alternative
    Schön wäre es gewesen, wenn man nicht nur Programme für große Unternehmen aufgezeigt hätte. Was ist mit den vielen Mittelständlern? Gerade die suchen oft nach einer Lösung, die die Kernbereiche Terminkalender, E-Mails, Kontakte und Aufgaben abdeckt, aber nicht so teuer ist, wie eine Exchange Lösung.
    Als Beispiel wären da Pimero2009 oder EssentialPim zu nennen. Pimero bietet neben den o.g. Bereichen auch noch eine Synchronisierung und den Zugriff per Webbrowser oder Handy.

  • Am 24. April 2009 um 11:31 von triplequak

    Was sagt uns der Artikel jetzt?
    Irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch …
    Ich suche eine Alternative zu Outlook auf dem Mac, daher bin ich auf den Artikel gestossen.
    Aber hier werden scheinbar die Betriebssysteme wild durcheinander gebracht. Windows Mail vergleichen mit Entourage – was macht das für einen Sinn?
    Ausserdem ist Outlook eine All-in-one-Lösung, was Mail, Aufgabenverwaltung und Terminverwaltung angeht – das leistet Windows Mail nicht, andere auch nicht. Ein wirklich eher misslungener "Vergleich" (IMHO) schade, ich hatte mir mehr erhofft.

    • Am 30. Mai 2010 um 23:13 von Klaus

      Daisho ist auf Mac verfügbar
      Daisho (http://www.daisho-blacksmith.com)ist eine all-in-one-Lösung (Termine, Aufgaben, Kontakte, Email), die auf Windows, Mac und Linux verfügbar ist.

  • Am 20. März 2009 um 13:48 von Suzi Q.

    Outlook-Alternativen?
    Wenn ein gewisser Software-Umfang für einen Vergleich eindeutig gegeben ist (hier Outlook), ist es uneinsichtig, warum dieses Programm tlw. mit Applikationen verglichen wird, die diesen Umfang NICHT aufweisen. Schade um die "Arbeit" des australischen ZDNet-Kollegen. Tobit David fehlt hier überhaupt, aber DER würde ja hierher passen … ;-)
    Nicht gut gemacht …
    Suzi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *