Datenschützer fordern Schließung von Googles Online-Anwendungen

Das Electronic Privacy Information Center verlangt behördlich nachprüfbare Sicherheitsvorkehrungen. Die Beschwerde bezieht sich auf die versehentliche Freigabe von Dokumenten in Google Docs.

Das Electronic Privacy Information Center (EPIC) hat in einem Brief die US-Regulierungsbehörde FTC aufgefordert, alle Cloud-Computing-Dienste von Google zu schließen. Nach Ansicht der Datenschützer muss der Suchanbieter für den Betrieb von Web-Anwendungen wie Google Mail, Kalender sowie Text und Tabellen die Einführung nachprüfbarer Sicherheitsvorkehrungen nachweisen.

Der Stanford-Professor und EPIC-Direktor Marc Rotenberg verglich Cloud Computing mit einem unsicheren Kindersitz fürs Auto. „Verbraucher werden durch solch ein Produkt einem Risiko ausgesetzt.“ Die Behörde würde in solch einem Fall das Produkt vom Markt nehmen und den Hersteller auffordern, seinen Fehler zu korrigieren. „Wir haben zurzeit eine ähnliche Meinung über Googles Cloud Computing. Es gefährdet seine Nutzer.“

Das EPIC reagierte mit seiner Beschwerde auf einen inzwischen behobenen Fehler in Text und Tabellen (Google Docs), durch den in der vergangenen Woche nicht freigegebene Dokumente und Präsentationen für andere Google-Docs-Nutzer sichtbar waren. Laut Google waren etwa 0,05 Prozent der gespeicherten Dateien von dem Problem betroffen.

Ein Google-Sprecher erklärte, man prüfe derzeit den Brief des EPIC. „Viele Anbieter von Cloud-Computing-Diensten, darunter auch Google, haben umfangreiche Regeln, Verfahren und Technologien eingesetzt, um die Daten ihrer Nutzer zu schützen.“ Cloud Computing könne sogar mehr Sicherheit bieten als die Speicherung auf einem lokalen Computer, so der Sprecher. „Wir wissen sehr gut, wie wichtig unseren Nutzern ihre Daten sind und nehmen unsere Verantwortung sehr ernst.“

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