Die Benchmark-Performance des Mac mini löst eher gemischte Gefühle aus. Einerseits liegt er bei drei der vier Anwendungstests hinter dem Acer-System. Da lässt sich kaum etwas beschönigen, vor allem da der Mac mini das teurere System ist. Der Ausreißer zeigt sich in einer Multitasking-Umgebung, wo vermutlich OS X den Macs einen Vorteil verschafft, da es weniger Systemressourcen benötigt als Windows Vista. Vermutlich dürften die meisten Benutzer einen solchen preiswerten PC eher für schlichte Aufgaben wie Textverarbeitung, Surfen im Internet und E-Mail verwenden als für die Konvertierung von Mediendateien im großen Stil, daher wäre es zwar schön, wenn die Performance des Mac mini ausgewogener wäre, aber Multitasking scheint eindeutig die Stärke des Mac mini zu sein.
Auch bei der Spiele-Performance kann der mini glänzen. Man muss bedenken, dass das ältere Modell mit Intel-Grafik kaum in der Lage war, ein 3D-Bild darzustellen. Vor allem dank des neuen Nvidia-Grafikchips läuft nun sogar Quake 4 bei einer Auflösung von 1600 mal 900 Pixeln mit ordentlicher Bildqualität und nur minimaler Verzögerung. Das Gameplay-Erlebnis ist allerdings nicht völlig ungetrübt, und aktuellere Spiele stellen sicher eine größere Herausforderung dar. Doch als preiswertes Gaming-System kann sich der Mac mini durchaus sehen lassen.
Auch wenn die Performance des Mac mini etwas zu wünschen übrig lässt, so ist seine Energieeffizienz beeindruckend. Sowohl der Acer als auch der Mac mini werden an ein Watts-Up-Strommessgerät angeschlossen, um den Stromverbrauch der beiden Systeme zu ermitteln, einmal mit nur ein paar geöffneten Anwendungen und einmal unter Last beim Spielen von Quake 4. Erfreulicherweise entsprechen die Testergebnisse den Behauptungen von Apple: Im eingeschalteten Zustand, aber ohne laufende Programme verbraucht der Mac mini nur 15,4 Watt, während es beim Acer immerhin 70,9 Watt sind. Der Mac mini benötigt auch unter voller Belastung recht wenig Energie. Im Test mit Quake 4 sind es nur 28,3 Watt, im Unterschied zum Acer mit 95,6 Watt.
Man mag zwar Zweifel haben, ob die Hardware des Mac mini auch ihr Geld wert ist, aber dafür liefert Apple bei jedem neuen Mac mini seine Anwendungssuite iLife ’09 mit, was den höheren Preis zum Teil wieder wettmacht. Erfreulich ist auch, dass der bereits erwähnte Adapter für Mini-DVI auf Single-Link-DVI zum Lieferumfang gehört, doch wie üblich beim Mac mini gibt es weder Maus noch Tastatur. Ebenfalls enttäuschend ist, dass Apple dieses Mal auf die kompakte Apple Remote verzichtet hat. Man kann ein Set aus Apple-Tastatur und -Maus für 98 Euro erwerben – und die Fernbedienung für 19 Euro extra. Zu den weiteren Optionen von Apple für den Mac mini zählen ein schnellerer Prozessor mit 2,26 GHz für zusätzliche 140 Euro sowie mehr RAM und größere Festplatten. Beim Speicherausbau muss man den für Macs üblichen Preisaufschlag einkalkulieren. Wer sich 4 GByte von Apple einbauen lässt, zahlt dafür 135 Euro, während die für Macs geeigneten Kingston-Module nur die Hälfte kosten. Insgesamt erinnern die Preise für optionale Erweiterungen an die Kosten für Extras eines Autoherstellers im Premiumsegment.
Wie üblich bietet Apple für den neuen Mac mini seinen Standard-Support, einschließlich ein Jahr Garantie für Komponenten und Arbeitsaufwand sowie alle sonstigen nützlichen Extras, die mit Apple-Store-Genius-Support einhergehen. Die Apple-Website bietet außerdem ein Portal für zusätzlichen Support, einschließlich Rabattinformationen und Online-Service-Unterstützung, aber E-Mail-Support ist nur für den iTunes Store und Apple-Fotoservices verfügbar. Enttäuschend ist daher der nur für 90 Tage kostenlose technische Telefon-Support. Die meisten PC-Anbieter bieten deutlich mehr.
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1 Kommentar zu Kleiner Rechner, hoher Preis: Apple Mac mini 2,0 GHz im Test
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Mac mini
Was seid ihr für Banausen! Auf dem Mini läuft im Gegensatz zur Windowswelt,auch Windows.