In der virtuellen Umgebung laufen beim Bayerischen Hof zum Beispiel das für Hotels wichtige Fidelio-Front-Office-System, die Sales-und-Catering-Applikation, die Warenwirtschaft, Microsoft Exchange und die Zeiterfassung. Leider ließen sich nicht alle Anwendungen problemlos migrieren. Der Grund: Der eine oder andere branchenspezifische Softwarelieferant verlangte für seine Anwendung einen physischen Server, um auch weiterhin Funktionsgarantien zu geben. Teilweise sei daher viel Überzeugungsarbeit und der eine oder andere Testlauf notwendig gewesen, so Meier.
Dell-Berater Schramm kennt das Problem auch aus anderen Bereichen: Wenn eine Anwendung ohnehin schon langsam arbeitet und zum Beispiel viele CPU-Befehle abschickt, sei es kompliziert, sie in einer virtuellen Umgebung zu betreiben. Auch Software für Telefonanlagen oder Faxsoftware sei ein typisches Sorgenkind. Aber inzwischen habe es „sogar SAP geschafft“. Mit der großen Popularität von Virtualisierung kämen auch sehr spezielle Branchensoftwareanbieter über kurz oder lang nicht mehr darum herum, ihre Produkte für virtuelle Umgebungen zu optimieren.
Die IT im noblen Bayerischen Hof in der Münchener Innenstadt muss das ganze Jahr rund um die Uhr zur Verfügung stehen (Bild: Bayerischer Hof).
Durch die Vmware-basierende Cluster-Lösung spart das Hotel nach eigenen Angaben bei Hardware und Lizenzen gegenüber herkömmlichen ausfallsicheren Systemen über 100.000 Euro. Zudem sei das Systemmanagement heute wesentlich überschaubarer und leichter zu steuern. Auch die laufenden Unterhaltskosten seien gesunken. „Ein neuer Thin-Client-Arbeitsplatz ist in fünf Minuten eingerichtet, eine neue virtuelle Maschine in weniger als einer Stunde bereitgestellt.“
Die Verteilung der Prozesse auf die virtuellen Server verbessert auch die Performance. So dauert der Tagesabschluss für das Fidelio-Front-Office-System heute nur noch ein Viertel der Zeit, die früher dafür benötigt wurde. Andere Applikationen sind seit der Umstellung ungefähr doppelt so schnell.
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