Suns Weg zum Software-Konzern

Neben dem quelloffenen Betriebssystem OpenSolaris, gehören zu Suns Software-Portfolio auch Open Storage, das weltweit erste Storage-System auf Basis von Standardkomponenten und Open-Source-Software, die Open-Source-Datenbank MySQL sowie die Virtualisierungslösungen Open xVM und VirtualBox.

Weitgehend unbeachtet, aber im Stillen dennoch erfolgreich ist GlassFish, Suns Java-Application-Server mit offenem Quellcode. Er wurde seit seiner Veröffentlichung 2005 mehr als 14 Millionen Mal heruntergeladen. 2008 registrierten sich rund 225.000 Nutzer. Für einen kontinuierlichen Einnahmenstrom sorgen auch Java, Netbeans und Suns Developer Tools. Zwar sind auch sie frei, angesichts der raschen Zunahme von interaktiven, browserbasierten Anwendungen für PCs und vor allem mobile Endgeräte kann das Unternehmen aber künftig mit ansehnlichen Lizenzeinnahmen von Endgeräteherstellern rechnen.

Vom Trend zur Desktop-Virtualisierung möchte Sun einerseits mit seinen Thin Clients profitieren, andererseits aber auch mit der kürzlich in Version 3.0 vorgestellten Virtual-Desktop-Infrastruktur-Sofware (Sun VDI 3.0). Die Technologieplattform wird als „wirtschaftliche Alternative“ für Virtualisierungslösungen positioniert und orientiert sich damit gegen die Angebote von Vmware, Microsoft und Citrix. Im Backend bleibt sie jedoch flexibel und lässt sich – wahrscheinlich, um den Gewohnheiten der Anwender Rechnung zu tragen – entweder mit Vmware ESX oder dem auf VirtualBox basierenden Virtualisierungs-Layer von Sun betreiben.

Bei so viel Angeboten und Baustellen besteht einiger Erklärungsbedarf: Ist das alles nur ein großes Abenteuer, oder kann Sun damit wirklich irgendwann die schwindenden Einnahmen im angestammten Server- und Storage-Geschäft kompensieren – und vielleicht sogar übertreffen? Ist OpenOffice nur ein teures Hobby der technikverliebten Sun-Chefs oder wird es eines Tages zum bevorzugten Werkzeug von Millionen von Büroangestellten werden – deren Chefs dann vielleicht sogar bereit sind, für Wartung und Support Geld zu bezahlen?

ZDNet sprach darüber mit Donatus Schmid, Sprecher der Geschäftsleitung von Sun Deutschland, über die Veränderungen, die das Unternehmen auf dem Weg zum Software- und Open-Source-Konzern durchlebt.


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1 Kommentar zu Suns Weg zum Software-Konzern

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  • Am 28. April 2009 um 9:58 von Mr.Right

    Etwas mehr Details bitte!
    Wenn Sie es schon ansprechen, wäre es ja recht sinnvoll gewesen, dass Sie den Umsatz auf das Produktportfolio verteilt auch darstellen.
    Auf der anderen Seite wäre es ganz interessant zu erfahren unter welchen speziellen Lizenzen sich das Softwareportfolio befindet.

    Meines Wissens nach steht zumindest Open Office unter GPL, d.h. man wird dort nie irgendwelche Lizenzkosten eintreiben können. Es ist also fraglich warum man mit dem hausinternen Produkt Star Office meint, irgendwelche nennenswerten Einnahmen erzielen zu können.

    Genau so verhält es sich doch auch mit MySql. Das wurde seit eh und je im hart umkämpften Webhostermarkt eingesetzt, gerade weil es kostenlos ist (der Aspekt GPL spielt da sogar weniger einer Rolle) und weil die Kundschaft wohl auch nicht gerade professionelle Ansprüche an der Funktionsvielfalt hat. Ich frage mich deshalb schon, wie man bei MySql – wovon es ja auch noch einige Forks gibt – irgendwie nennenswerte Lizenzkosten erzielen möchte.

    Und wie genau sieht das denn mit Java aus? Ist das nun auch GPL? Die nächste Version soll ja schon unter GPL entwickelt werden. D.h. neben einem Mitspracherecht bei der Entwicklung und das Recht an der Marke Java wird man wohl aber sonst auch keine Lizenzkosten sehen.

    Und jetzt frage ich mich echt, ob Oracle wirklich an einem Produktportfolio interessiert wäre, dass angeblich zu einem Großteil unter GPL stehen soll.

    Ich glaube auch nicht, dass ein Open Source Modell für einen international tätigen IT-Riesen wie SUN auch tragfähig ist. Das ist schon etwas anderes, ob man mal einige zehntausende Angestellte bezahlen muss und nebenbei noch viele Divisionen sowie Forschung/Entwicklung mit Budgets ausstatten muss.

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