Vergangenen Dienstag gingen für so manchen T-Mobile-Kunden für ein paar Stunden die Lichter aus. Vorbei war es mit dem mobilen Telefonieren – das Mobilfunknetz hatte seinen Dienst quittiert. Wie viele Personen genau betroffen waren, weiß keiner, aber immerhin gibt es circa 40 Millionen T-Mobile-Kunden, die der Netzausfall hätte treffen können.
Vielleicht ist das der Grund, warum sich die Panne so aufgebauscht hat. Es gibt eine große Zahl an betroffenen Personen, die sich beschweren können. Eine größere Rolle aber spielten die Medien. Fast kein Fernsehsender und keine Zeitung, in denen das Thema nicht dankbar ausgeschlachtet wurde. Sogar in den Heute-Nachrichten im ZDF wurde über den Netzausfall berichtet. Auch die Bundesnetzagentur leistete ihren Beitrag zum Medienrummel. So ließ sie über eine Sprecherin verlauten:
„T-Mobile ist aufgefordert worden, genaue Informationen über Umfang und Ursachen des Ausfalls zu liefern. Nach dem Telekommunikationsgesetz ist das Unternehmen verpflichtet, seine Ausrüstung auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. Nun muss geprüft werden, ob T-Mobile diese Ansprüche erfüllt hat.“
Wer oder was war Schuld am Blackout? Veraltete Technik etwa? Nein, angeblich ein Softwarefehler im sogenannten Home Location Register (HLR). Das HLR ist dafür zuständig, eine Verbindung zwischen einer Mobilfunkstation und der zugehörigen Mobilfunknummer herzustellen. Die genauen Umstände, die zu dem Fehler führten, sind noch unbekannt und werden es für viele wohl auch bleiben. T-Mobile dürfte den Teufel tun, den wahren Grund für den Ausfall bekannt zugeben.
Warum auch? Fehler kommen vor, auch wenn sie es nicht sollten. Wer hat nicht schon einmal eine Unterbrechung seines DSL-Netzes erlebt? Selbst im Stromnetz gibt es so manchen Ausfall. Und wer schreit da nach Schadensersatz? Keiner – aber bei T-Mobile werden gleich Regressforderungen laut. Das Unternehmen hat sich doch entschuldigt, das sollte reichen.
Tut es aber anscheinend nicht. Denn einen Tag später bietet T-Mobile seinen Kunden eine Entschädigung an. Anscheinend ist der öffentliche Druck für das Unternehmen zu groß geworden. Doch genau hier hätte es Stärke beweisen müssen. Denn seinen Kunden als Entschädigung einen Tag lang, nämlich am Sonntag, den 26. April 2009, freien SMS-Versand zu versprechen, ist gelinde gesagt peinlich.
Sind Sie auch der Meinung, dass T-Mobile sich die „Entschädigung“ schenken kann? Freuen Sie sich als Betroffener auf die vielen Gratisnachrichten am Sonntag? Schreiben Sie einen Kommentar.
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3 Kommentare zu Peinlich: Frei-SMS wegen T-Mobile-Blackout
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Na juhu
Wer für SMS bezahlt und dies als tolles Geschenk sieht, ist selbst schuld. Im Internet gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Free SMS Diensten: http://www.freisms.org listet einige auf die wirklich funktionieren und kostenlos sind.
AW: Na juhu
Stimmt, gibt eine Reihe an Listen für den gratis-Sms Versand. wie beispielsweise http://www.sms-worldwide.eu/freunde-sms-partner/ oder die Hauptseite mit Info-Portal http://www.sms-worldwide.eu
Peinlich oder ?
Ich kann Ihnen da nicht ganz folgen. Technische Probleme können vorkommen und wenn auch für viele Menschen an diesem Tag sehr deutlich wurde, wie sehr sie inzwischen von funktionierenden Mobilnetzen abhängig sind, konnten die Probleme doch behoben werden, bevor ernstlicher Schaden entstand.
Wer soviele Kunden hat und mit dem "besten Netz" wirbt, muss natürlich auch mit heftigem Gegenwind rechnen, wenn einmal etwas massiv daneben geht. Ich finde es ganz gut, dass so ein großer, angeblich unbeweglicher Konzern eine schnelle Geste der Entschuldigung zeigt.
Wesentlich mehr wird in kurzer Zeit kaum realisierbar sein.
Als Aktiengesellschaft muss immer sehr genau geprüft werden, was man seinem Kunden "freiweillig schenkt"… es könnte sich ja auch um ein Verstoß gegen die Rechte der Aktionäre auf maximalen Profit / Dividende / steigende Aktienkurse handeln.