Andere Highend-Router bringen eine Fülle von Features mit, darunter Website-Filter, Port-Triggering, Wifi-geschützte Ein-Klick-Einrichtung (Benutzer können neue Clients mit einem einzigen Klick ins Netzwerk einbinden) oder Dynamic DNS. Der Apple hat nichts davon.

Außerdem lässt das Gerät einige weitere grundlegende Funktionen vermissen, darunter die MAC-Replikation, also die Fähigkeit, die MAC-Adresse eines Clients als eigene zu übernehmen. Dies ist wichtig, da einige Serviceprovider verlangen (vor allem in Studentenwohnheimen), dass die Benutzer die MAC-Adressen ihrer Computer registrieren, um sicherzustellen, dass nur diese bestimmten Computer eine Verbindung zum Netzwerk herstellen können.

Zu den Pluspunkten hingegen zählt, dass die Base Station einer der wenigen Router ist, die sowohl als Druckerserver dienen können als auch Speicherfunktionen mitbringen und vollständige Unterstützung für IPv6 bieten. Außerdem ist dies der einzige Router, der mit Apples MobileMe-Service für Fernzugriff und Administration verbunden ist.

Die zwei wichtigsten Features der neuen AirPort Extreme sind jedoch echter Dual-Band-Betrieb und Guest Networking. Beides funktioniert gut, wenn auch etwas anders, als man es sonst gewohnt ist.

Im Auslieferzustand empfiehlt Apple, für beide Frequenzbänder (2,4 GHz und 5 GHz) dieselbe SSID zu verwenden. Nach Angaben eines Unternehmensvertreters entdeckt der Client das Band selbständig. Wenn er beide Bänder unterstützt, zieht er das 5-GHz-Band dem 2,4-GHz-Band vor. Im Test mit einem MacBook Pro funktioniert dies tatsächlich. Der Laptop entscheidet sich regelmäßig für das 5-GHz-Band.

Beim Ausprobieren mit einem Windows-System sieht die Sache allerdings anders aus: Der Windows-Laptop verwendet regelmäßig nur das 2,4-GHz-Band, obwohl er beide unterstützt. Auch manuell lässt sich der Computer nicht zur Verwendung des 5-GHz-Bandes bewegen, um von den höheren Durchsatzraten zu profitieren.

Auch der Versuch, das Problem durch Abschaltung eines Bandes zu lösen, scheitert. Sie lassen sich nicht separat deaktivieren. Man kann zwar den Drahtlos-Betrieb des Routers insgesamt abschalten, aber sobald dieser wieder aktiviert wird, sind beide Bänder verfügbar. Alle anderen schon getesteten Dual-Band-Router ermöglichen eine bessere Kontrolle über die Drahtlosfunktionen des Routers.

Aus diesem Grund ist es doch empfehlenswert, jedem Band einen anderen Netzwerknamen zuzuordnen, um eine bessere Kontrolle darüber zu haben, welcher Client welches Band verwendet. Gut, dass das AirPort Utility diese Möglichkeit im Feld Wireless Option bietet.

Die Guest Networking-Funktion funktioniert im Test gut: Das Gerät erlaubt das Einrichten eines separaten Funknetzes für den Zugriff auf das Internet, nicht aber auf lokale Ressourcen wie den eigenen Computer oder Drucker. Der Router ermöglicht das Einrichten eines zusätzlichen Netzwerks, die Option, dieses zu verschlüsseln und Gast-Clients zu erlauben, miteinander zu interagieren. Auch hier erlaubt die Base Station nicht die Auswahl des Bandes für das Gastnetzwerk. Und man kann auch nicht getrennte Gastnetzwerke für jedes Band einrichten.

Die Unterstützung des Routers für externe USB-Festplatten erweist sich als ziemlich eingeschränkt. Er kann keine Festplatten lesen, die mit dem NTFS-Dateisystem formatiert sind, sondern nur FAT32 und Mac OS Extended. In der Regel ist es schwierig, eine Festplatte mit mehr als 32 GByte mit FAT32 zu formatieren. Das bedeutet, dass Windows-Benutzer die meisten ihrer externen USB-Festplatten nicht ohne weiteres an den Router anschließen und somit nicht über das Netzwerk auf deren Daten zugreifen können.

Nach dem Anschließen braucht der Router etwa 30 Sekunden, um zwei Festplatten zu erkennen. Danach erschienen die standardmäßigen Netzwerklaufwerke in der Suchergebnisliste im Netzwerk eines jeden Macs, der unter OS X 10.4 oder einer aktuelleren Version läuft. Für Windows sorgt die Software AirPort Base Station Agent dafür, dass das Netzwerklaufwerk eingerichtet wird. Man kann auch mit dem Netzwerkbrowser nach dem Laufwerk suchen, sofern man Bonjour auf seinem Rechner installiert hat.

Wer Mac und MobileMe benutzt, kann auf die Festplatte auch über das Internet zugreifen. Dazu muss man den Router nur bei seinem MobileMe-Konto registrieren. Leider steht die Fernzugriffsfunktion Windows-Benutzern nicht zur Verfügung, selbst wenn sie ein MobileMe-Konto haben. MobileMe kann 60 Tage lang kostenlos genutzt werden, danach kostet es 79 Euro pro Jahr.

Der Router kann die externe Festplatte auch über seinen USB-Anschluss mit Strom versorgen, was sehr wichtig ist, da viele der neuen kompakten externen Festplatten keinen separaten Netzanschluss mehr mitbringen.

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