In den ersten Tagen des Jahres 2008 schickte sich Wikia Search an, den Markt zu erobern. Die Idee dahinter: User sollten sowohl das Seiten-Ranking als auch den Suchalgorithmus selbst bestimmen. Das Internet wurde dazu nach einem Peer-to-Peer-Verfahren durchsucht. Voraussetzung: Anwender laden freiwillig einen Client herunter, der diese Aufgabe übernimmt und die Ergebnisse gebündelt an das Zentralsystem sendet.
So spannend das Konzept des Wikipedia-Vaters Jimmy Wales auch klingen mag, der Versuch ist definitiv gescheitert: Wenig mehr als ein Jahr später wurde Wikia Search eingestellt. Bemerkt haben dürfte dies kaum einer: Laut Wales hatte die Suchmaschine im zweiten Halbjahr 2008 pro Monat lediglich rund 10.000 Besucher.
Im Sommer 2008 schickte sich das US-Unternehmen Cuil mit seiner gleichnamigen Suchmaschine an, Google vom Markt zu fegen – so zumindest die vollmundigen Ankündigungen. Geheimrezept bei Cuil waren die große Zahl indexierter Websites sowie eine – zugegebenermaßen – übersichtlichere und ansprechender Darstellung der Ergebnisse als bei Google.
Zumindest ein erster kurzer Vergleich zwischen Cuil und Google gleich nach dem Start fiel hinsichtlich der Qualität der gefundenen Websites und der Logik der Anordnung eindeutig für Google aus. Inzwischen hat Cuil zwar einiges nachgebessert, ob sich damit der zunächst einmal ruinierte Ruf wieder aufpolieren lässt ist fraglich, sieht man dem Tool die Beta-Phase doch immer noch deutlich an – gerade als deutschsprachiger Nutzer.
Ebenfalls noch in Beta befindet sich das als Web-2.0-Suche ausgelegte Angebot wefind.de des Berliner Unternehmens Neofonie. Ihr sind zumindest einige innovative Ansätze zuzugestehen. Beispielsweise sind Bilder in die Ergebnisauflistung integriert. Die wesentlichen Treffer lassen sich sortiert nach Webseiten, aktuellen oder älteren Nachrichten, Blogs, Bildern oder Videos anzeigen. Außerdem lassen sich Shopping-Ergebnisse gesondert und nach Kategorien unterteilt auflisten oder die Suche in Spezialgebieten fortsetzen.
Damit bietet Wefind einige Funktionen die zeigen, dass intensiv über die Gewohnheiten der Nutzer nachgedacht wurde – nicht nur über die, potenzieller Werbepartner, obwohl auch denen genügend Möglichkeiten eröffnet werden.
Interessant ist auch das Konzept des dieses Jahr ebenfalls mit kühnen Plänen gestarteten Google-Herausforderers Melzoo.
Hauptunterscheidungsmerkmal zum Such-Goliath ist die Auflistung der Ergebnisse: Sie werden links auf dem Bildschirm als Liste präsentiert, die rechte Bildschirmhälfte ist einer Vorschau vorbehalten. Mit Ihr lässt sich ein erster Eindruck gewinnen. Zum Beispiel bei kürzeren Wikipedia-Artikel lässt sich sich schnell prüfen, ob der Inhalt mit den Erwartungen übereinstimmt, ohne dass die Seite in einem neuen Fenster oder Tab geöffnet werden muss.
Anfängliche Darstellungsprobleme scheint Melzoo weitgehend in den Griff bekommen zu haben. Ebenfalls praktisch ist die Funktion zum Unterdrücken von Werbeeinblendungen, die recht ordentlich funktioniert. Damit ist Melzoo auf dem Weg ein nettes Zusatztool zu werden, zum Google-Killer reicht es aber noch lange nicht.
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5 Kommentare zu Suchmaschinen: Google-Herausforderer im Vergleich
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Und wo bleibt twitter?
Twitter und seine search Funktion ist momentan sehr viel beliebter als Google.
Leider wurde das im Artikel nicht erwaehnt…
Zudem hat die twitter Siche den Vorteil, dass die Ergebnisse sehr viel genauer und sehr viel zeitgemaesser und aktueller sind.
Soeren Gelder
http://www.SoerenGelder.com
http://www.IhrEbook.de
http://www.twitter.com
Google da weiß man was man hat
Man kann über Google denken was man will, es erinnert mich an der Käfer: er läuft und läuft und läuft.
Und Google klappt und klappt und klappt! Egal was ich suche: Google weiß was Frauen wünschen. Konsequent, systematisch und tip top und egal wie Alternativen gibt es nie, die so gründliches Recherchieren ermöglichen wie die.
Die kostenlosen Zusatzdienste mit ihren Superleistungen kann ich nur wärmstens empfehlen! Wenn alle Anbieter so sauber Ihre Programme stricken, so konsequent ihre Server abdaten würden wie Frau Google wäre das Netz das Paradies.
Alles andere ist für mich nur der neid der Besitzlosen oder
Alles Geschmackssache
sprach der Affe
und biß in die Seife
AW: Google da weiß man was man hat
Grundsätzlich ist Tante Google schon gut, doch es kommt darauf an was man sucht. Wenn ich nach Bildern, Filme, MP3, suche würde ich Spezialsuchmaschinen anwenden ebenso bei einer Personensuche bestimmte Suchdienste
AW: Suchmaschinen: Google-Herausforderer im Vergleich
Wow es gibt wirklich so viele Suchmaschinen, die bestimmte Sparten beliefern. Es ist wirklich nicht gerade einfach, da einen Überblick zu gewinnen! Wie macht Ihr das denn?
Wussten Sie, dass Google die Ergebnisse nach eigenen Interessen sortiert und Ihnen keineswegs ein „neutrales“ Ergebnis liefert? Ich würde mal drüber nachdenken.
Gruß,
U.H.