Erst 2010 werden wieder mehr Handys verkauft (Bild: Nokia).
Nach einem Plus von 4,4 Prozent im Jahr 2008 werden die Handy-Verkaufszahlen nach Schätzungen des Bitkom auf Basis aktueller Daten des Marktforschungsinstituts EITO im laufenden Jahr voraussichtlich um 5,2 Prozent auf 26,3 Millionen Stück zurückgehen. Der Branchenverband geht aber davon aus, dass sich der deutsche Handymarkt nach kurzer Wachstumspause schnell wieder erholen wird. Für 2010 rechnet er mit einem Anstieg um 2,3 Prozent auf 26,9 Millionen Geräte.
Im Vergleich der großen EU-Länder entwickelt sich der deutsche Handymarkt relativ gut. In Großbritannien, dem größten Markt für Mobiltelefone in Europa, gehen die Absatzzahlen nach EITO-Angaben im laufenden Jahr um 8 Prozent auf 30,7 Millionen Stück zurück. Im Jahr 2010 rechnen die Marktforscher wieder mit einem Anstieg um 2,9 Prozent auf 31,6 Millionen Stück. In Italien beträgt das Minus in diesem Jahr voraussichtlich 7,2 Prozent (erwarteter Absatz: 19,6 Millionen Stück), und in Frankreich rechnet man mit minus 4,9 Prozent auf 23,1 Millionen.
In der gesamten EU werden im laufenden Jahr voraussichtlich 5,3 Prozent weniger Handys verkauft und ein Absatzvolumen von 174 Millionen Stück erreicht. Auch hier rechnet das EITO im Jahr 2010 wieder mit einem moderaten Wachstum.
„Der Handy-Markt befindet sich im Umbruch. Der Trend geht immer stärker zu Multimediageräten, die häufig über den Bildschirm gesteuert werden“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. So werde das Smartphone-Segment auch in diesem Jahr kräftig wachsen. Nach dem Erfolg des Apple iPhone hätten andere Hersteller wie Nokia, Samsung, LG oder Sony Ericsson mit ähnlichen Modellen nachgezogen.
Trotz der bereits hohen Verbreitung von Handys wird die Zahl der Mobilfunkanschlüsse laut Bitkom weiter zulegen. Der Hightech-Verband erwartet im Jahr 2009 einen Anstieg von fünf Prozent auf rund 113 Millionen Anschlüsse. Fast 90 Prozent aller Haushalte in Deutschland verfügen heute über ein Handy.
„Eine starke Dynamik bringen mobile Datendienste in den Handy-Markt“, so Scheer. „Rund ein Viertel ihres Umsatzes werden die Mobilfunkbetreiber in diesem Jahr mit mobilen Datendiensten erzielen.“ Nach Bitkom-Schätzung werden heute etwa zwei Drittel aller neuen Handys mit UMTS-Internetzugang verkauft.
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