Die EDS-Mitarbeiter haben ihren gestern begonnenen Streik heute unbefristet fortgesetzt. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich am Donnerstag über 1100 Beschäftigte aus 16 Niederlassungen am Arbeitskampf. Allein in Rüsselsheim hätten mehr als 500 Beschäftigte an einer Kundgebung vor dem Verwaltungsgebäude teilgenommen, hieß es.
Nach der Übernahme von EDS hatte HP nahezu umgehend den Abbau von über 9000 Stellen in Europa angekündigt. Rund 90 Prozent davon sollen bei EDS wegfallen. In Deutschland plant EDS, 1150 Stellen zu streichen sowie die Standorte Leuna, Ludwigsburg, Essen, Wuppertal und Köln zu schließen.
Die EDS-Führung dagegen teilt mit, sie sei weiterhin gesprächsbereit und setze auf die „bewährte Zusammenarbeit mit den internen Mitbestimmungsgremien, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewählt wurden.“ In Abstimmung mit Kunden und unter Einbindung der globalen Lieferorganisation seien Maßnahmen getroffen worden, um die vertraglich vereinbarten Services trotz der laufenden Streikmaßnahmen weiterhin zu erbringen. Man erwartet keine Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs durch die Streikmaßnahmen.
Gewerkschaftsfunktionäre kritisieren, dass der Konzern trotz steigender Gewinne an den Stellenstreichungen festhält. Der Service-Bereich EDS OS sei mit 1,123 Milliarden Dollar der profitabelste Bereich bei HP. Außerdem prangern sie in der Streikzeitung (PDF) die an das EDS-Topmanagement gezahlten Abfindungen in Höhe von über 131 Millionen Dollar sowie den Gehaltszuwachs der HP-Vorstände in Höhe von rund 68 Millionen Dollar an.
Hewlett-Packard hatte EDS im August 2008 übernommen. Tarifverhandlungen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten, von Arbeitsbedingungen beim Übergang zu HP sowie über Entgelterhöhungen hat die EDS-Führung laut IG Metall bisher trotz einiger Warnstreiks abgelehnt. In einer Urabstimmung Ende Mai sprachen sich daraufhin fast 92 Prozent der befragten Gewerkschaftsmitglieder bei EDS für einen Streik aus.
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