Ein genauer Blick auf die vorgestellten Neuerungen zeigt aber auch, dass vieles, was als neu angekündigt wurde, letztlich Altes in neuen Kleidern ist. Von einem Lichtjahre-Vorsprung ist bisweilen nichts zu erkennen.
So tauft Apple die bisherigen 13-Zoll-MacBooks in MacBook Pro um. Und dass die Integration eines SD-Card-Slot bei gleichzeitigem Verzicht auf den Express-Card-Steckplatz innovativ ist, glauben wahrscheinlich nur eingefleischte Apple-Fans.
Objektivere Zeitgenossen hätten vermutlich eher ein integriertes UMTS-Modem oder ein spiegelfreies Display als innovativ bezeichnet. Und ob die fest eingebaute Batterie wirklich so lange hält wie Apple verspricht, wird sich erst in der Zukunft zeigen.
Ein Jahr später und das Display spiegelt immer noch
Mit der Integration eines Firewireports zeigt die Firma, dass sie auch lernfähig sein kann. Diese Schnittstelle wurde einst von Apple in den 90ern eingeführt. Seit 2005 verzichtet der Hersteller allerdings nach und nach auf Firewire bei seinen Geräten. Als erstes musste der iPod dran glauben. Zuletzt wurden die MacBooks dieser Schnittstelle beraubt, was Proteste von Apple-Kunden nach sich zog, die sich viele Peripheriegeräte mit Firewire-Anschluss angeschafft hatten. Jetzt ist sie also wieder da.
Die Verwendung von spiegelnden Glossy-Bildschirmen hält viele Kunden vom Kauf eines MacBooks ab. Lediglich das 17-Zoll-Modell gibt es auch mit einem matten Schirm. Dass in den jetzt vorgestellten Geräten Bildschirme mit einem 60 Prozent größeren Farbraum zum Einsatz kommt, tröstet die Freunde von matten Displays nur wenig. Außerdem drängt sich diesbezüglich die Frage auf, wie groß denn der Farbraum bisheriger Modelle gewesen ist? Inzwischen gibt es eine Petition, die Apple auffordert, MacBooks mit mattem Display anzubieten.
Wer einen externen LCD-Monitor an sein neues MacBook anschließen möchte, ist auf einen zusätzlichen Adapter angewiesen, da Apple in den Geräten lediglich den proprietären Mini-Display-Port zum Anschluss an das 24-Zoll-LED-Cinema-Display eingebaut hat.
Auf die Vorstellung neuer Desktop-Geräte hat Apple auf der WWDC verzichtet. Dabei wäre es in diesem Segment sehr einfach, innovativ zu sein. Man müsste lediglich einen Mac im Mini-Tower-Format vorstellen. Ein solches Gerät würde die Lücke zwischen dem All-In-One-Gerät iMac und der Profi-Workstation Mac Pro schließen und auch den Anbietern von Mac-Klons den Wind aus den Segeln nehmen.
Apples neues Macbook Pro mit 15-Zoll-Display kostet bis zu 100 Euro weniger als sein Vorgänger (Bild: James Martin/CNET).
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