Cloud-Computing kommt langsam, aber gewaltig

Die wichtigsten in der IDC-Studie sowohl von Cloud-Nutzern, -Interessenten als auch -Skeptikern genannten externen Hemmfaktoren sind Sicherheitsbedenken, die Angst vor dem Verlust der Kontrolle über die Daten sowie die Sorge, gegen gesetzliche Regelungen zu verstoßen. Dazu passt, dass der insgesamt wichtigste interne Bremsklotz bei den Firmen die fehlende Genehmigung ist, Daten extern zu speichern.

Das bestätigt auch eine weltweite Umfrage des IT-Beratungsunternehmens Avanade. Demnach sehen Firmen beim Cloud Computing zwar wirtschaftliche Vorteile, Sicherheitsbedenken bremsen den Einzug der Technologie in Unternehmen jedoch aus. Auch in dieser Studie stand die Mehrheit der deutschen Befragten dem Ansatz vorerst skeptisch gegenüber.

72 Prozent aller Befragten weltweit und 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland vertrauen ihren bestehenden internen Systemen mehr als Cloud-basierten Lösungen. Grund sind Sicherheitsbedenken und die Angst davor, die Kontrolle über Daten und Systeme zu verlieren. Dennoch wollen Unternehmen weiter in bereits existierende Cloud-Computing-Systeme investieren um IT-Einstiegskosten zu reduzieren und die Flexibilität zu erhöhen.

In der Anfang des Jahres durchgeführten Umfrage sahen weltweit 71 Prozent der Befragten in Cloud Computing eine echte Chance. Allerdings sind 65 Prozent der deutschen Entscheider noch nicht überzeugt. Sie sind der Meinung, dass Cloud Computing nur ein „Hype“ ist: Über 80 Prozent der Unternehmen, die Cloud Computing noch nicht einsetzen, planen dies auch in den nächsten zwölf Monaten nicht.

Fast ein Drittel aller Unternehmen, die bereits Cloud-basierte Systeme nutzen, haben laut der Avanade-Umfrage den Einsatz erweitert. In Deutschland trifft dies sogar auf die Hälfte aller Unternehmen zu. Diese Ergebnisse stimmen ungefähr mit denen der IDC-Befragung überein: Laut ihr wollen 56 Prozent der Cloud-Erfahrenen in nächster Zeit mehr für Cloud-Angebote ausgeben.

Deutlich unterscheiden sich die Ergebnisse der beiden Studien allerdings bei der Nutzerquote: Während es bei IDC nur 14 Prozent sind, setzen schon 40 Prozent der Teilnehmer an der Avanade-Studie Cloud Computing ein. Das kann daran liegen, dass Avanade tendenziell größere Firmen als IDC und vor allem weltweit gefragt hat.

In den USA (57 Prozent), Großbritannien(48 Prozent), Norwegen (48 Prozent) und Dänemark (44 Prozent) ist Cloud Computing nämlich schon weiter verbreitet als hierzulande. Mit Finnland, Schweden und Österreich liegt Deutschland gleichauf. Von den deutschen Unternehmen, die Cloud Computing noch nicht nutzen, planen 42 Prozent sich langfristig dafür zu entscheiden – allerdings noch nicht in den nächsten zwölf Monaten.

„Eine gewisse Skepsis deutscher Unternehmen ist gerechtfertigt – Entscheider sollten Umstellungen nicht voreilig zustimmen“, sagt Heiko Leicht, Director Infrastructure bei Avanade. „Es gibt verschiedene Sicherheitsaspekte zu beachten und sind die Daten erst einmal in der Wolke, ist es nicht leicht, sie wieder zurückzuholen. Die Entscheidung für den richtigen Cloud-Betreiber und die richtige Strategie sollten sich Unternehmen also gut durch den Kopf gehen lassen.“

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