Wie das Wall Street Journal berichtet, hat der US-Softwareanbieter Solid Oak Plagiatsvorwürfe gegen die chinesische Zensursoftware „Green Dam – Youth Escort“ erhoben. Das Unternehmen hat Teile seines Jugendschutzprogramms CyberSitter, darunter eine Update-Funktion, Seriennummern und Begriffe der Blacklist, im Code von Green Dam gefunden. Forscher der University of Michigan, die nach eintägigen Tests schwere Sicherheitslücken in der Software entdeckt hatten, bestätigten die Funde.
Solid Oaks Präsident Brian Milburn will mit einer einstweiligen Verfügung verhindern, dass US-Unternehmen Computer mit der Software ausliefern, die ab 1. Juli auf allen in China verkauften PCs installiert werden muss. „Ich bin mir zu 99,99 Prozent sicher, dass ein großer Teil, wenn nicht sogar das ganze Programm aus gestohlenem CyberSitter-Code besteht“, sagte Milburn. Jinhui Computer Systems Engineering, der chinesische Hersteller von Green Dam, wies die Vorwürfe zurück. „Das ist unmöglich“, so Bryan Zhang, Gründer des Unternehmens, in einer Stellungnahme.
Nach Ansicht von Experten steht Solid Oak eine langwierige rechtliche Auseinandersetzung bevor, selbst wenn der Softwareanbieter nur gegen US-Unternehmen vorgehen sollte. Laut Jonathan Zittrain, Rechtsprofessor an der Universität Harvard, liegt kein Verstoß gegen das US-Urheberrecht vor, wenn die Computer ausschließlich in China verkauft werden. Der Fall müsse nach chinesischem Recht und vor einem chinesischen Gericht geklärt werden.
Das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologien hat inzwischen einem Bericht von People’s Daily Online zufolge Jinhui angewiesen, die Sicherheit der Blockadesoftware zu verbessern. Das Unternehmen will nun kurzfristig einen Patch veröffentlichen, der die in der letzten Woche gemeldeten Schwachstellen schließen soll. Bis Ende Mai wurde die Filtersoftware 7,17 Millionen Mal heruntergeladen und auf 2,62 Millionen Computern in Schulen in ganz China installiert.
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