Britischer ISP will Filesharer aussperren

Universal Music wird eine Schwarze Liste ermitteln. Der Zugangsprovider Virgin soll sie mit seiner Nutzerdatenbank abgleichen. Vorbelastete Kunden bekommen vorübergehend keinen Zugang zum Netz.

Der britische Internet Service Provider Virgin Media erwägt, Filesharer temporär von seinen Diensten auszusperren. Eine Schwarze Liste mit den Daten derjenigen, die Musikstücke unentgeltlich an Dritte weitergeben, würde Universal Music bereitstellen. Diese Pläne äußerte der ISP am Rand der Vorstellung eines abobasierten Musikdienstes. In dessen Rahmen werden Songs gegen eine Monatsgebühr kopierschutzfrei zur Verfügung gestellt.

„Die beiden Unternehmen werden zusammenarbeiten, um die Urheberrechte von Universal Music zu schützen und eine deutliche Reduktion der nicht autorisierten Verteilung seines Repertoires über Virgin Media herbeizuführen“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Dies wird eine Reihe von Strategien umfassen, um Filesharer zu erziehen und das Bewusstsein für legale Alternativen zu schärfen. Dazu gehört, als letzte Möglichkeit im Fall von Wiederholungstätern, ein zeitweiliges Aussetzen des Internetzugangs.“

Virgin wies aber darauf hin, dass „kein Kunde permanent abgeschaltet“ werde und der Prozess ohne „Netzwerküberwachung oder Analyse der Internetverkehrs von Kunden“ vor sich gehe. Eine Sprecherin sagte, die Dauer der Sperre könnte von fünf Minuten bis zu mehreren Stunden oder einem Tag reichen. Man arbeite aber noch an dem Konzept, und es sein nicht sicher, ob es Sperren geben werde.

Universal möchte eine Technik des dänischen Unternehmens DTecNet nutzen, um Filesharing-Netze zu durchforsten und die IP-Adressen auffälliger Datenanbieter zusammen mit ihren Transferzeiten aufzuzeichnen. Diese Information wolle man Virgin zur Verfügung stellen, um die Identität der Filesharer zu ermitteln und ihnen Warnungen zukommen zu lassen.

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