Was in der Demonstration so einfach aussieht, erfordert im Hintergrund viel und gut funktionierende Infrastruktursoftware. Deren Kern ist Virtualisierungstechnologie – sowohl was Server als auch Arbeitsplatzrechner anbelangt. „Die Technologie ist im Markt angekommen“, sagt Citrix Deutschland-Chef Karl-Heinz Warum. Nun sei es wichtig, die Sprache des Kunden zu sprechen: „Es geht nicht mehr nur um Kostenreduzierung, sondern auch darum, die Sache einfach zu machen.“
Auch der als Experte zum iForum eingeladene Fujitsu-CTO Joseph Reger findet, „Desktop-Virtualisierung ist ein Hype in gutem Sinne. Die Aufregung klingt zwar ab, aber jetzt kommt die Implementierung.“ Ausschlaggebende seien für die Unternehmen die Kostenvorteile. Die machen sich seiner Ansicht nach aber nur bei einer End-to-End-Betrachtung wirklich bemerkbar. Lediglich ein paar Server zu virtualisieren reiche nicht aus. Bisher sei es aber schwer gewesen, mehr daraus zu machen: Einige technsiche Bestandteile fehlten noch und würden erst jetzt verwirklicht. Als Beispiel nennt Reger die durch Desktop-Virtualisierung entstehende, nicht zu vernachlässigende Zusatzlast im Rechenzentrum.
„Die zentrale Aufgabe der IT ist es, Mitarbeiter mit Anwendungen zu versorgen. Alles andere ist nur Beiwerk“, sagt Simon Crosby, CTO von Citrix (Bild: ZDNet.de)
Klaus Rumsauer, Leiter von HPs Enterprise-Storage- und -Server-Organisation in Deutschland, schließt sich Reger an: Auch er meint, „Virtualisierung ist aus einem Hype zu einer soliden Lösung geworden.“ Er betont, dass etwa die Hälfte der Citrix-Software auf HP-Hardware läuft und beschwört die enge Partnerschaft, die sich etwa auch darin äußere, dass HP als OEM Citrix-Lösungen vermarkte. Ein kleines bisschen schwingt dabei aber wohl auch die Angst mit, dass sich schon in absehbarer Zeit kaum ein Kunde noch für die unter der Virtualisierungsschicht liegende Hardware interessieren wird.
Denn Citrix greift inzwischen tiefer als auf die Server-Ebene. Das mit Intel gestartete „Project Independance“ soll es Unternehmen erlauben, mit Citrix-Software in einem bisher so nicht gekannten Umfang von den Virtualisierungs- und Sicherheitsfunktionen in Intel-CPUs zu profitieren.
Voraussetzung dafür sind Desktops mit Intel-Core-2- und Notebooks mit Intel-Centrino-2-Prozessoren, die für Intels vPro-Technologie konzipiert sind. Marktreif soll die gemeinsame Lösung irgendwann in der zweiten Jahreshälfte 2009 sein. Wichtigstes Ziel der neuen Virtualisierungslösungen ist es, die Kosten für die Desktopadministration beträchtlich zu senken.
Zwar hat auch Konkurrent Vmware im Frühjahr bereits eine als „Client Virtualization Platform“ bezeichnete Lösung angekündigt, die den Einsatz virtueller Maschinen auf Notebooks und Desktops mit Intels vPro-Technologie erleichtern soll. Citrix nimmt für sich aber in Anspruch, dass der eigene Ansatz wesentlich weitgehender sein soll.
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