Die Notfalldienste in Großbritannien sollten Open-Source-Software verwenden, um in Krisenfällen besser Daten austauschen zu können. Das hat IT-Experte Ian Readhead von der Association of Chief Police Officers bei einer Unisys-Sicherheitskonferenz am Dienstag gefordert.
Laut Readhead benötigen die Notfallhelfer in sich schnell verändernden Situationen wie Überschwemmungen oder nach Explosionen Lösungen, die Informationen schnell übertragen und auf den neuesten Stand bringen können. „Der Fokus liegt auf zwei Gesichtspunkten: die richtigen Rettungsmaßnahmen einzuleiten und eine ganze Masse von Hilfsorganisationen in den Stand zu versetzen, gemeinsam Notsituationen zu bekämpfen, ohne sich dabei mit Problemen des Datenaustauschs zu befassen.“
Die verschiedenen Kommunikationssysteme der englischen Polizei konvergieren laut Readhead immer mehr. Sich bei dem neuen vereinheitlichten System auf einen einzigen Anbieter zu verlassen, bedeute nicht unbedingt, dass man seine Daten leichter austauschen könne. Es hätte auch keine wirtschaftlichen Vorteile. „Bei Konvergenz geht es nicht darum, nur einen einzigen Anbieter zu haben. Es geht darum, ein System so aufzubauen, dass man Daten problemlos austauschen kann – ohne dabei den Datenschutz oder die Sicherheit zu vernachlässigen.“
Gegenwärtig benutzt die englische Polizei einen ganzen Flickenteppich von proprietären und Open-Source-Systemen. Die Polizeidatenbank Holmes 2 (Home Office Large Major Enquiry System) zum Beispiel, die im Auftrag der Polizei von Unisys betrieben wird, soll sowohl auf Linux als auch auf proprietären Systemen funktionieren. Die Beamten selbst kommunizieren mit einem breiten Mix aus herstellerspezifischen Produkten von Unternehmen wie Airwave, Blackberry und Orange.
Auch in Deutschland wird immer wieder der Einsatz von Open-Source-Software bei Behörden diskutiert. Ein Beispiel ist die Stadt Berlin, die den Einsatz von Open-Source-Lösungen vorantreibt.
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