Einem Bericht von Ars Technica zufolge hat Andrew Tridgell, ein leitender Entwickler des Samba-Projekts, einen Patch für den Linux-Kernel veröffentlicht, der eine Nutzung des Dateisystems FAT unter Linux ermöglicht. Der Patch soll die VFAT-Implementierung so verändern, dass dadurch keine von Microsoft gehaltenen Patente verletzt werden.
„Die VFAT-Patente beschreiben Methoden, um gleichzeitig lange und kurze Dateinamen zu erzeugen oder zu speichern“, schreibt Tridgell in einer Mailing-Liste. Der Patch bewirke, dass Linux bei Dateien, deren Name elf oder weniger Zeichen umfasse, nur einen kurzen Dateinamen anlege. Bei Überschreiten der Elf-Zeichen-Grenze werde wiederum automatisch nur der lange Dateiname erzeugt, und der für den kurzen Namen vorgesehene Platz mit elf ungültigen Zeichen aufgefüllt, die das Betriebssystem ignoriere.
Die Linux Foundation hat nach eigenen Angaben den Workaround einer intensiven Prüfung durch Patentanwälte unterzogen. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass der Patch die in den Microsoft-Patenten beschriebenen Methoden erfolgreich umgehe. Zudem funktioniere er in den meisten Umgebungen. Nur alte DOS- oder Windows-Versionen verursachten Probleme, da sie auf das Namensschema 8.3 angewiesen seien. Zu diesem Zweck biete Linux aber das „msdos“-Dateisystem an, dass nur Dateinamen mit elf Zeichen erlaube.
Auslöser für die Entwicklung des Patches war ein Rechtsstreit zwischen Microsoft und Tomtom, bei dem es auch um Technologien für kurze und lange Dateinamen ging, die der Navigationsgerätehersteller in die von ihm genutzte Version des Linux-Kernels implementiert hat. Open-Source-Vertreter hatten das Vorgehen Microsofts scharf kritisiert. Im März hatten sich die Streitparteien auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt, der Lizenzzahlungen von Tomtom an Microsoft vorsieht.
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