Die Deutsche Telekom versucht offenbar, T-Mobile UK gegen die Mobilfunksparte eines Wettbewerbers in einem anderen Land einzutauschen. Wie die Financial Times berichtet, zieht der Bonner Konzern einen Aktientausch dem Verkauf der britischen Mobilfunktochter vor.
Mit dem Tausch von T-Mobile UK gegen eine andere Auslandssparte würde der Rückzug aus einem großen Markt für die Telekom weniger schmerzhaft ausfallen, heißt es in dem Bericht. Allerdings könnte er den Plan des Konzerns, eine globale Führungsrolle zu spielen, untergraben. Daher möchte Firmenchef René Obermann den Ausstieg aus Großbritannien mit einem Einstieg in einen Wachstumsmarkt in Ost- oder Südeuropa kompensieren.
Als möglicher Kandidat für ein Tauschgeschäft gelte Vodafones türkische Mobilfunktochter, heißt es aus dem Konzernumfeld. Vodafone ist die Nummer zwei am Bosporus und wäre für die Telekom eine gute Ergänzung zum griechischen Anbieter OTE, an dem sich die Telekom im Mai 2008 für 3,2 Milliarden Euro mit 25 Prozent beteiligt hat.
Vodafone und Telefónica haben bereits Interesse an einem Kauf von T-Mobile UK bekundet. France Telecom denkt hingegen über ein Joint Venture zwischen seinem britischen Mobilfunkzweig Orange und T-Mobile UK nach. Vodafone und France Telecom sind in gut fünf Ländern Osteuropas vertreten, Telefónica verfügt in dieser Region über zwei Ableger.
Als Alternative zu einem Tausch kann sich die Telekom offenbar auch einen direkten Verkauf vorstellen. In diesem Fall verlange sie aber mindestens 3 Milliarden Euro, sagte ein Insider der Financial Times. Dies sei das Sechsfache des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von T-Mobile UK.
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