Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien, hat davor gewarnt, dass Europa im Bereich Cloud Computing hinter den USA zurückbleibt. Fast alle cloudbasierten Dienste seien in US-Besitz oder in den USA ansässig. Die Vereinigten Staaten hätten wieder einmal damit begonnen, vor den Europäern ein neues Geschäftsmodell auszuschöpfen.
„Das kann so nicht weitergehen“, so Reding bei der Vorstellung einer Strategie der EU-Kommission für ein digitales Europa. Europa müsse eigene Cloud-Dienste hosten, um kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) einen Zugang zu schnellen und offenen Diensten zu bieten. Cloud Computing verbessere zudem durch die Verlagerung von festen hin zu variablen Kosten auch die Produktivität eines Unternehmens.
„Eine aktuelle Studie schätzt, dass Online-Dienste für Unternehmen in den nächsten fünf Jahren das jährliche Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent steigern, eine Million neue Arbeitsplätze schaffen und die Gründung von hunderttausenden neuen KMUs in Europa ermöglichen“, sagte Reding. Darüber hinaus könne Cloud Computing dabei helfen, die für den Gebrauch von Computern benötigte Energie um 80 Prozent zu senken.
Reding forderte auch einen einfacheren und attraktiveren Zugang zu digitalen Inhalten und die Einführung von europaweiten Lizenzrechten für geistiges Eigentum. Beispielsweise sollten neue Regeln die Digitalisierung von vergriffenen Buchtiteln fördern. Ein Scheitern der Reform des europäischen Urheberrechts würde dazu führen, dass Europa auch im Bereich digitalisierter Bücher von den USA überholt werde.
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