Data Domain wirbt damit, dass sich mit Deduplizierung zwischen die zehn- bis dreißigfache Datenmenge sichern lässt. Das würde bedeuten, dass Firmen für ihr Backup statt zehn oder 30 Teraybte nur ein Terabyte Festplattenkapazität benötigen. Das senkt nicht nur die Kosten für die Hardware, auch die Aufwendungen für Strom und Verwaltung reduzieren sich erheblich. Für viele Firmen ist außerdem interessant, dass sich die Backup-Zeiten und die dafür benötigte Bandbreite erheblich verringern – was wiederum hilft, Kosten einzudämmen.
Ein konkretes Praxisbeispiel zu den Einsparmöglichkeiten mit Deduplizierung hat erst kürzlich EMC präsentiert: Der Anbieter konnte die Informationsverarbeitung Leverkusen (IVL) als Referenzkunden gewinnen. IVL bedient Kunden aus der öffentlichen Verwaltung, Energieversorgung und Industrie unter anderem mit Netzwerk Services, Client Desktop Services und SAP-Consulting. Seit März 2009 nutzt IVL als einer der ersten Firmen in Deutschland die Deduplizierungstechnologie in den Disk-Library-Systemen 1500 und 3000 von EMC.
„Die Deduplizierung mit einem Reduktionsfaktor von 19:1 übertrifft unsere Erwartungen bei weitem. Damit sind die erhofften Kosteneinsparungen deutlich höher als ursprünglich kalkuliert“, erläutert Dirk Herzog, Leiter Central IT-Services der IVL. Angestrebt war zunächst die Verringerung um den Faktor zehn. Ein weiterer Pluspunkt der Deduplizierung ist, dass die riesigen Datenmengen der anfallenden Kundendaten jetzt auch online vorgehalten werden können, was mit dem vorherigen Backup-Konzept nicht machbar gewesen wäre. Außerdem kommt die deduplizierte Backup-Infrastruktur nun ohne Tape-Medien aus.
Dass dem Storageriesen das Thema Deduplizierung wichtig ist, zeigt aber nicht nur die Übernahme von Data Domain. Auf seiner Hausmesse Ende Mai in Orlando wurden auch neue Funktionen für die Backup-Software EMC NetWorker angekündigt. Durch anwendungsnahe Deduplizierung sollen sich bis zu 98 Prozent des Speicherplatzes einsparen und Backup-Prozesse um bis zu 90 Prozent beschleunigen lassen. Außerdem bietet EMC Global Services nun Assessments für Deduplizierung an, um Firmen die möglichem Einsparpotenziale aufzuzeigen.
Hewlett-Packard beackert das Feld schon etwas länger. Der Konzern hatte sich aber unter dem Stichwort „Information Lifecycle Management“ zunächst auf Kunden mit hohem E-Mail-Aufkommen oder umfangreichen Dokumenten-Management-Systemen spezialisiert. Gerade erst vorgestellte Einsteiger-NAS-Systeme richten sich nun jedoch auch an kleine und mittlere Unternehmen.
HP StorageWorks X1000 und X3000 fassen File- und Applikationsspeicher in einem System zusammen und bieten ebenfalls integrierte Deduplizierung. Laut Hersteller sollen sich damit rund 35 Prozent des Speichers einsparen und die Leistung um 30 Prozent steigern lassen. Mit diesen Angaben ist HP also vergelcihsweise bescheiden. X1000 ist für 10 bis 200 gleichzeitige Benutzer ausgelegt und kostet mit einer Kapazität von vier Terabyte rund 5100 Euro.
Eine Etage höher angesiedelt, aber ebenfalls noch für den Mittelstand konzipiert, sind die Produkte der Serie FAS2000 von NetApp. Sie bieten 68 oder 104 Terabyte Speicherplatz und auf einer Plattform den Datenservice für sämtliche Geschäftsanwendungen sowie den Datenzugriff über Windows, Linux und Unix.
Den Ressourcenverbrauch reduzieren sie durch Deduplizierung laut NetApp um bis zu 95 Prozent. Der Hersteller hält sich zugute, dass er Deduplizierung für Applikationen auf jeder Speicherebene beherrscht, sowohl für Primär-, Backup- als auch Archivspeicher. Außerdem kommt mit dem sogenannten Thin Provisioning die Möglichkeit hinzu, die Speicherauslastung zu steigern – laut NetApp um bis zu 50 Prozent.
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