Fördergelder nicht bewilligt: Digital-Radio vor ungewisser Zukunft

Fördergelder in Höhe von 42 Millionen Euro wegen fehlender Aussicht auf Wirtschaftlichkeit der DAB-Projekte nicht bewilligt. Die vorgesehenen Projektmittel für die digitale Zukunft des Hörfunks sind nicht gestrichen worden, sondern stehen für neue Initiativen weiter zur Verfügung.

Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat in ihrem 16. Bericht eine Fortführung der Finanzierung des seit dem 10. Bericht anerkannten Entwicklungsprojekts DAB wegen Erfolglosigkeit abgelehnt.

Um einen erfolgreichen Neustart der Digitalisierung des Hörfunks zu ermöglichen, hatte die KEF für die Gebührenperiode 2009 bis 2012 ein Projektbudget in Höhe von 30 Millionen Euro für die ARD und 12 Millionen Euro für das Deutschlandradio vorgesehen. Diese Mittel konnten genutzt werden, wenn die Kommission den Finanzbedarf für neu zu beantragende Entwicklungsprojekte zum Digitalen Hörfunk anerkennt. Eventuelle Restmittel aus dem Projekt DAB könnten dann in dem eventuellen neuen Projekt verwendet werden.

Die eingereichten Projekte erfüllen nicht die Kriterien der KEF. Es sei im Wesentlichen nicht gelungen, für eine Einführung des Digitalen Hörfunks einen tragfähigen Konsens mit privaten Hörfunkanbietern herbeizuführen, so der KEF-Bericht. In einer Außerordentlichen Fachbereichsversammlung Radio und Audiodienste des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) sprachen sich die Mitglieder am 25. Juni 2009 einstimmig gegen die im Herbst 2009 geplante Einführung von DABplus aus.

Diese Entscheidung hat erhebliche Rückwirkungen auf die Einführungschancen des Digitalen Hörfunks. Eine UKW-Abschaltung, ohne dass privaten Programmanbieter in größerem Umfang erfolgreich im Digitalen Hörfunk aktiv sind, erscheint der Kommission undenkbar.

Durch diese Entscheidung ist die Einführung von Digital-Radio in Deutschland auf unbestimmte Zeit verschoben.

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3 Kommentare zu Fördergelder nicht bewilligt: Digital-Radio vor ungewisser Zukunft

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  • Am 18. Juli 2009 um 14:11 von Benny

    Radio über DVB-T
    Jetzt, wo die Finanzierung gescheitert ist, wäre für mich die beste Lösung, die Radiosender digital über DVB-T zu senden, wie es in Berlin bereits der Fall ist. DVB-T ist jetzt schon sehr verbreitet (sowohl der Empfang bzw. die Sendestationen, als auch Endgeräte für Verbraucher). Es wäre mit Sicherheit keine große Schwierigkeit, Radiosender zusätzlich zu den TV-Sendern von allen Standorten aus zu senden, und schon hätte man fast einen Flächendeckenden Radioempfang und kann die alten UKW-Sender abschalten.

    • Am 19. Juli 2009 um 0:26 von Shardan

      AW: Radio über DVB-T
      Und was ist mit hunderttausenden Radioweckern, Küchenradios, Autoradios usw? Da auch einen DVB-T-Receiver hinsetzen? Zu welchen Preisen?

      Das wird das Publikum so nicht akzeptieren.

      Prinzipiell hast du allerdings fast recht, DVB-T wäre eine Möglichkeit, zumidndest kostengünstig einen gleitenden Übergang zu bauen.

      • Am 19. Juli 2009 um 18:37 von Gnarzo

        AW: AW: Radio über DVB-T
        Naja, in anderen Ländern (Großbritanien) geht’s ja auch. Und auch beim Digitalfernsehen hat’s geklappt…

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