Nach Einschätzung der Experton Group lag das Volumen des deutschen Outsourcing-Marktes 2008 bei 15,6 Milliarden Euro. Bei der prognostizierten jährlichen Wachstumsrate von knapp über acht Prozent sei im Jahr 2010 mit einem Marktvolumen von 18,2 Milliarden Euro zu rechnen. Der überwiegende Teil (70 Prozent) davon entfällt auf das Auslagern von Infrastrukturkomponenten. Dieses Segment wird nach Ansicht der Experton-Spezialisten auch weiterhin den Markt dominieren.
Das Auslagern von Applikationen trug 2008 mit 3,47 Milliarden Euro rund 22 Prozent zum deutschen Outsourcing-Markt bei. Während dieser Anteil sich in den kommenden drei bis vier Jahren nur leicht verändern wird, soll das Auslagern von Geschäftsprozessen überdurchschnittlich zulegen. Allerdings hat das Segment mit einem Umsatzvolumen von rund einer Milliarde Euro im Jahr 2008 auch noch eine untergeordnete Rolle gespielt.
Die weltweit bedeutendsten Outsourcing-Anbieter ermittelt seit geraumer Zeit regelmäßig das Beratungsunternehmen TPI mit seinem „TPI-Index“. Laut den Zahlen für das erste Halbjahr 2009 sind – gemessen am Vertragsvolumen, aufgelistet jedoch in alphabetischer Reihenfolge – bei Applikations-Entwicklung und -Wartung die zehn maßgeblichen Anbieter
Accenture, CGI, Cognizant, HCL, HP/EDS, IBM, Infosys, TCS, T-Systems und Wipro.
Beim Infrastruktur-Outsourcing sieht TPI weltweit – wieder in alphabetischer Reihenfolge – CSC, EDB, Fujitsu, HCL, HP/EDS, IBM, Logica, Perot Systems, T-Systems und Wipro als die zehn, am Umsatz gemessen, führenden Anbieter.
Während TPI nur die wirtschaftlichen Erfolge misst, lehnen sich die Autoren Scott Wilson und Doug Brown in ihrem jährlich erscheinenden „Black Book of Outsourcing“ weiter aus dem Fenster. Auf Grundlage einer großangelegten Umfrage bei Entscheidern, Mitarbeitern von Outsourcingfirmen und Mitarbeitern von Firmen, die Outsourcing nutzen, ermitteln sie jeweils die 50 bestgeführten, global agierenden Outsourcing-Anbieter.
Die Ergebnisse schwanken sehr stark von Jahr zu Jahr, was zeigt, dass sich die Befragten in ihrer Beurteilung vor allem auf aktuelle Ereignisse und Erinnerungen stützen, und weniger auf eine Gesamtbetrachtung langjähriger Erfahrungen. Und die Befragten sind nicht frei von Fehleinschätzungen: Beispielsweise rangierte Satyam seit 2006 immer unter den ersten zehn, fiel aber aufgrund des Bilanzskandals aus der Top-50-Liste für 2009 ganz heraus. Außerdem kann man sich des Verdachts nicht ganz erwehren, dass die Liste trotz ihres globalen Anspruchs einen Schwerpunkt auf nordamerikanische Firmen legt. Interessante Denkanstöße gibt das Ranking dennoch.
Auszug aus der Top-50-Liste des „Black Book of Outsourcing“ |
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Rang | 2009 | 2008 | 2007 |
---|---|---|---|
1 | HCL | Hewlett-Packard | EDS |
2 | Oracle | Perot Systems | Capgemini |
3 | Xerox | CSC | WNS Global |
4 | Infosys | Unisys | ACS |
5 | Accenture | EDS | Satyam |
6 | IBM Global Services | Wipro | Convergys |
7 | Ciber | Satyam | SAP |
8 | Capgemini | Genpact | Hewlett-Packard |
9 | Genpact | ADP | Wipro |
10 | Hewlett-Packard/EDS | Ciber | Infosys |
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