Thomas Egeling, Senior Sales Consultant beim Anbieter Vitria Technology, erhebt ähnliche Forderungen wie Otte. Seiner Ansicht nach sind traditionelle Business-Intelligence-Konzepte datenzentriert und liefern Berichte über die Ergebnisse einer Summe von Datentransaktionen aus der Vergangenheit: dem vergangenen Monat, dem abgelaufenen Quartal oder dem zu Ende gegangenen Geschäftsjahr. „Der Erkenntnisgewinn hat eher mittelfristige Auswirkungen und damit nur einen geringen unmittelbaren Einfluss auf das Tagesgeschäft.“
Egeling plädiert daher für „Operational Intelligence“: Diese befasste sich explizit mit dem Monitoring der alltäglichen Geschäftsabläufe – sei aber nicht mit Business Activity Monitoring (BAM) zu verwechseln. Zielgruppe von BAM sind seiner Ansicht nach vorwiegend die Führungskräfte in einem Unternehmen. Zudem liege der Fokus von BAM auf formal modellierten Geschäftsprozessen. „Operational Intelligence dagegen kümmert sich stärker um die Details, beispielsweise das Eintreffen oder auch das Ausbleiben einzelner Ereignisse innerhalb eines lang laufenden Geschäftsprozesses, etwa dem Order Fulfillment.“
BAM und Operational Intelligence unterscheiden sich bei genauerer Betrachtung in den Implementierungsdetails: Die Erkennung von Abweichungen im erwarteten Verhalten von Geschäftsprozessen ist eine Funktion, die nur Operational Intelligence beherrscht. Eine Schlüsseltechnologie dafür ist Complex Event Processing (CEP), also das Erkennen, die Analyse, Gruppierung und Verarbeitung voneinander abhängiger Events.
Die Software „Vitria M3O Operations Book“ verknüpft Funktionen aus den Bereichen Business Intelligence, Business Activity Monitoring und Complex Event Processing. Anwender in den Fachabteilungen erhalten damit in Echtzeit eine Vorstellung von der Qualität der ablaufenden Geschäftsprozesse und können bei Abweichungen von den Sollwerten sofort eingreifen.
Ebenfalls wichtig ist laut Egeling, dass die Prozessverantwortlichen und die im Alltagsgeschäft aktiven Mitarbeiter die Geschäftsprozesse modellieren, managen, überwachen und optimieren können – ohne erst der IT erklären zu müssen, was von ihr erwartet wird. Dadurch sei sichergestellt, dass die Prozesse auch den tatsächlichen Anforderungen entsprechen und sich zeitnah anpassen lassen.
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