Infineon hat seine Verluste im dritten Quartal (bis 30. Juni) deutlich senken können. Gegenüber dem Vorjahresquartal reduzierte sich der Fehlbetrag von 150 Millionen Euro auf jetzt 23 Millionen Euro. Gleichzeitig kletterte der Umsatz um 13 Prozent auf 845 Millionen Euro. Im Jahresvergleich ging er um 18 Prozent zurück.
Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten, abzüglich Steuern, lag bei minus 3 Millionen Euro. Das Nettoergebnis aus fortgeführten Geschäften (ohne Qimonda) verschlechterte sich von 50 Millionen Euro Gewinn im dritten Fiskalquartal 2008 auf 20 Millionen Euro Verlust (zweites Quartal 2009: minus 150 Millionen Euro). Der Verlust pro Aktie sank für das Gesamtgeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal um 92 Prozent von 0,39 Euro auf 0,03 Euro.
Auch seine Schuldenlast konnte Infineon der heute veröffentlichten Bilanz (PDF) zufolge um 170 Millionen Euro auf 151 Millionen Euro reduzieren. „Der gestiegene Umsatz, die höhere Produktionsauslastung und die Maßnahmen im Rahmen unseres Kostensenkungsprogramms IFX10+ haben dazu geführt, dass wir uns operativ gegenüber dem zweiten Geschäftsquartal wesentlich verbessern konnten. In Kombination mit striktem Ausgabenmanagement lag der Free-Cash-Flow aus fortgeführten Aktivitäten bei 152 Millionen Euro“, sagte Infineon-Vorstandssprecher Peter Bauer. Sollte der angekündigte Verkauf der Wireless-Communications-Sparte und die durch den Finanzinvestor Apollo gesicherte Kapitalerhöhung erfolgreich umgesetzt werden, schließe dies die Refinanzierung des Unternehmens ab.
Für das laufende letzte Fiskalquartal 2008/09 ist der Halbleiterkonzern verhalten optimistisch. Der Umsatz soll auf vergleichbarer Basis weiter steigen. Vor allem in den Absatzmärkten Automobilbranche und Industrie erwartet das Unternehmen Zuwächse. Auch das operative Ergebnis seiner verbleibenden vier Segmente werde sich verbessern.
Erst vor kurzem hatte Infineon für einen Teil seiner Mitarbeiter die Kurzarbeit beendet – vorerst allerdings nur in Österreich. Für 800 Infineon-Mitarbeiter in Villach endet die Kurzarbeit mit dem 1. August – zwei Monate früher als geplant. Grund sei eine verbesserte Auftragslage. Die restlichen 340 Mitarbeiter bleiben vorerst noch in Kurzarbeit. Vor allem im asiatischen Raum sei die Nachfrage nach Halbleiterprodukten stark gestiegen, sagte die Vorstandsvorsitzende von Infineon Österreich, Monika Kircher-Kohl, am Dienstag.
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