Die Markenschützer von OpSec haben den Internet-Dienstleister Funmobile 8383 Copyright Management mit der negativen Auszeichnung Schwarzes Schaf des Monats Juli gerügt. Begründet wird dies mit Beschwerden von Verbrauchern. Sie seien durch Benachrichtigung auf Facebook über einen IQ-Test, den angeblich auch schon Freunde gemacht haben, auf die Seite http://de.funtest.me/?a=599&l=5002099 gelockt worden.
Der angebliche Test besteht aus wenigen, trivialen Fragen. Um das Testergebnis zu erhalten, müssen Teilnehmer, Geschlecht, Mobilfunknummer und den Namen ihres Mobilfunkanbieters angeben. Laut den Verbrauchermeldungen erhielten die betroffenen User von dem Anbieter später per SMS-Nachrichten wie „Schachspielen trainiert Dein Gehirn“. Was auf den ersten Blick wie unerwünschte Werbung aussieht, entpuppt sich beim Erhalt der ersten Mobilfunkrechnung als Abofalle, denn die wenig aussagekräftigen SMS wurden den Nutzern von der Firma Funmobile 8383 Copyright Management in Rechnung gestellt: Für drei solcher SMS à 2,99 Euro wurden pro Woche 8,97 Euro abgerechnet.
Dass der Test jedoch kostenpflichtig ist beziehungsweise zum Erhalt der Testergebnisse ein Abo abgeschlossen werden muss, sei für die Nutzer nicht auf Anhieb ersichtlich. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen auf der Internetseite finde man nur durch Scrollen. Zudem seien sie in einen sehr klein gedruckten Fließtext eingefügt, der blass und unauffällig ist. Opsec rügt auch, dass die Zustimmung zu den AGBs lediglich über die Eingabe der Telefonnummer und des Aktivierungscodes erfolge.
„Insgesamt lässt das Vorgehen der Firma die Vermutung zu, dass sie Verbraucher gezielt abzocken möchte“, sagt Hubert Neuner, einer der Geschäftsführer von Opsec Security. „Laut Erfahrungsberichten in verschiedenen Internetforen haben die meisten betroffenen Verbraucher nur den Preis für die erhaltenen SMS gezahlt und das Abo mit einer SMS mit dem Betreff ‚Stop‘ an die Nummer 50555 problemlos beenden können. Somit entstand dem Einzelnen zumeist nur ein geringer finanzieller Schaden. Doch durch die Summierung der erschlichenen Abos erzielt die Firma vermutlich einen hohen Gewinn.“
Mit der Negativ-Auszeichnung „Schwarzes Schaf“ will OpSec seit April 2006 Verbraucher auf unseriöse Verkaufsmethoden von Online-Händlern beziehungsweise Online-Shops aufmerksam machen und sie zur Vorsicht anhalten. Einmal im Monat wird dazu unter allen von Verbrauchern und Firmen gemeldeten Fällen die aus Sicht der Jury „dreisteste Rechtsverletzung im Internet“ ausgewählt.
Funmobile 8383 Copyright Management bietet üblicherweise Klingeltöne, Logos, Wallpaper und Handy-Spiele zum Download an. Mit einem zum SMS-Abonnement führenden IQ-Test hat sich der Anbieter nach Ansicht von Opsec Security nun jedoch in eine rechtliche Grauzone begeben (Screenshot: ZDNet).
Neueste Kommentare
5 Kommentare zu Markenschützer rügen bei Facebook beworbenen IQ-Test wegen Abofalle
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.
Übersicht über die Rechtssituation und wie man Abos kündigt
ich ärgere mich sehr über diese unseriösen Anbieter, die dem durchaus spannenden Thema IQ Test einen schlechten Namen geben. Auf diese Art werden alle Anbieter von IQ Tests schnell über einen Kamm geschert und als unseriös abgestempelt.
Ich habe zu dem Thema Abo Falle IQ Test und wie man dieser entkommen kann auch einen Blogbeitrag geschrieben:
http://de.totaltest.com/news/allgemein/iq-handy-abo-loschen/
Hoffentlich gibt es zu dem Thema bald genug Blogs und News, so dass niemand mehr darauf reinfällt.
ist mir auch passiert
und hatte dort angerufen – mir wurde gesagt: "So etwas, das haben Sie ja ausgerechnet unseren teuersten Dienst abboniert – hier ist die IP Adresse, von der das ausging…" Die stimmte natürlich mit meiner überein und damit war es bewiesen. Richtige Betrüger. Die 20 Euro schreib ich jetzt ab und gut ist – nur peinlich, weil es die Firmenhandy Nummer ist! Kann man solche Betrüger nicht verklagen?
AW: ist mir auch passiert
Lieber Leser,
da das Unternehmen seinen Sitz in Hong Kong hat, dürfte ihnen als Privatperson das Klagen wahrscheinlich mehr Ärger machen als Erfolg bringen. Genau damit spekulieren solche Firmen ja oft. Das entgegenkommende Verhalten bei Kündigungen, von dem auch Opsec berichtet, deutet aber darauf hin, dass sie es zumindest nicht auf offene Rechtsbrüche anlegen, sondern sich in einer Grauzone bewegen. Offenbar hat sich aber Microsoft in den USA auch schon über unangemessene Praktiken von Funmobile bei MSN geärgert und das Unternehmen daher vor etwa zwei Wochen verklagt: http://news.cnet.com/8301-27076_3-10289104-248.html
Der Sachverhalt wurde mir leider erst nach Fertigstellen der Meldung bekannt, sonst hätten wir darauf natürlich auch noch hingeweisen.
Viele Grüße
Peter Marwan
Gegenmittel zu Abofallen
Danke für die klare Darstellung der Abofalle bei Facebook. Die wege der anbieter werden immer dreister. In diesem zusammenhang kann ich allen Verbrauchern http://www.aboalarm.de empfehlen. = kostenloser dienst zur verwaltung von eigenen dauerschuldverträgen. es gibt auch musterbriefe für opfer von abofallen (ebenfalls für eltern von minderjährigen Opfern von Abofallen!)
AW: Gegenmittel zu Abofallen
Genialer Service!