Googles Europa-Chef Philipp Schindler hat die Vorwürfe deutscher Verlage zurückgewiesen, wonach der Suchmaschinenbetreiber durch Werbung Profit aus ihren Inhalten schlage. „Ich würde mich freuen, wenn die Verlage die Energie, die sie heute in die Angriffe gegen Google investieren, darauf verwenden würden, erfolgreichere Geschäftsmodelle im Netz zu entwickeln“, sagte Schindler dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Google verstehe die Ängste der Verlage und nehme ihre Sorgen ernst, so Schindler, „aber ihre Hausaufgaben müssen sie selbst machen.“
Verlage wie Burda und Springer sehen sich durch Google geschröpft und fordern daher sogar eine weitere Abgabe für PCs. Für sie besteht das Problem darin, dass sich Google den Löwenanteil der Werbeeinahmen schnappe und für die Verlage zu wenig übrigbleibe. Studien gingen davon aus, dass von 2,5 Milliarden Euro, die mit Online-Werbung generiert würden, etwa 1,5 Milliarden Euro an die Suchmaschinen flössen. Nur etwa 200 Millionen Euro gingen an Medien-Websites mit journalistischen Inhalten.
VDZ-Präsident Hubert Burda titelte etwa in einem Gastkommentar in der FAZ: „Wir werden schleichend enteignet“. Die meist genutzte Suchmaschine liefere „rund die Hälfte des Traffics der journalistischen Websites“ und verwalte „in Deutschland über ein Drittel der Werbeumsätze im Netz – und all das, ohne selbst in teuren Journalismus zu investieren“.
Schindler sieht das natürlich anders: „Stellen Sie sich einfach mal vor, es gäbe Google nicht. Würde ein einziger Verlag dann besser dastehen? Nein, im Gegenteil.“
Auch zur von einigen Zeitungsverlagen geplanten Einführung von Bezahlangeboten äußerte sich der Google-Manager: „Wir haben großes Interesse, dass die Verlage erfolgreiche Geschäftsmodelle finden. Da sind wir die Letzten, die ihnen raten würden, das nicht zu tun.“ Schließlich ließen sich auch kostenpflichtige Inhalte über Google finden.
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