Jugendschutz.net meldet 3054 neue Verstöße im vergangenen Jahr

Vor allem im Web 2.0 passiert immer mehr. Die Zahl der Hinweise auf unzulässige Inhalte durch Nutzer hat insgesamt um 16 Prozent zugenommen. Das Gefährdungspotenzial in den meisten sozialen Netzwerken schätzt die Organisation als sehr hoch ein.

Die Zahl der von Jugendschutz.net neu registrierten Verstöße gegen den Kinder- und Jugendschutz im Internet ist 2008 erneut angestiegen und lag erstmals über 3000. Starke Zuwächse hat die Initiative vor allem im Bereich des Web 2.0 festgestellt.

Aber auch die Erfolgsquote ihrer Arbeit sei höher als zuvor, hat die Organisation mitgeteilt. Nach den Zahlen des aktuellen Jahresberichts (PDF) gibt es inzwischen in 94 Prozent der Fälle Ansprechpartner im In- und Ausland. Bei drei Viertel der unzulässigen Fälle im Inland habe Jugendschutz.net eine schnelle Änderung oder Löschung erreicht.

Jedoch habe auch die Zahl der Hinweise auf unzulässige Inhalte zugenommen. Mit 7800 Hinweisen seien 16 Prozent mehr eingegangen als im Jahr zuvor. Jugendschutz.net führt das auf erhöhtes Problembewusstsein der User und die Zunahme der Verstöße im Web 2.0 zurück.

Die Zahl der neu dokumentierten Verstöße auf Websites liegt mit 3054 um sechs Prozent über der von 2007. Die Steigerung ist auf eine Zunahme um 11 Prozent in Deutschland zurückzuführen. Bei über der Hälfte (62 Prozent) handelte es sich um pornografische Darstellungen. Drei Prozent waren kinderpornografisch. In 11 Prozent der Fälle wurde Magersucht verherrlicht.

Von den 1685 registrierten Verstößen im Ausland stammte mehr als die Hälfte aus den USA, 14 Prozent der Verstöße kamen aus den Niederlanden. Mehr als die Hälfte der kinderpornografischen Angebote, mit denen sich Jugendschutz.net 2008 beschäftigte, stammten aus den USA.

2008 wurden zehn soziale Netzwerke, die sich speziell an Minderjährige richten oder von ihnen genutzt werden, kontinuierlich von Jugendschutz.net kontrolliert. Das Gefährdungspotenzial schätzt die Organisation in den meisten als sehr hoch ein, da jugendliche User zu viele persönliche Daten preisgäben und oft freizügige Fotos präsentierten. Die Mehrheit der Betreiber gehe zwar gegen Verstöße vor, auf die sie hingewiesen würden, doch nur wenige ergriffen ausreichende Vorsorgemaßnahmen, um ihre Plattform für Kinder und Jugendliche sicherer zu gestalten.

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