Tuxera, der finnische Entwickler des Open-Source-Dateisystemtreibers NTFS-3G, hat ein Patentabkommen mit Microsoft unterzeichnet. Es ermöglicht dem Unternehmen, weiterhin seine NTFS-Produkte zu vertreiben, die das Lesen und Schreiben des Windows-Dateisystems NTFS unter Linux erlauben. Zudem tritt Tuxera der von Microsoft angeführten Interop Vendor Alliance bei, die die Kompatibilität von und zu Microsoft-Systemen fördert.
„Das vertrauliche Abkommen über geistiges Eigentum deckt in erster Linie Patente ab und gibt uns Zugriff auf bestimmten Windows-Code“, erklärte Tuxera-CEO Mikko Välimäki. Die Vereinbarung decke auch das exFAT-Dateisystem ab, das Teil des künftigen SDXC-Standards für Flash-Speicherkarten sei. Tuxera werde exFAT-Treiber entwickeln und an OEM-Anbieter für Geräte wie Digitalkameras verkaufen. Sein Unternehmen verhandele darüber hinaus noch mit Microsoft über eine Open-Source-Version des exFAT-Treibers.
Laut Välimäki verfolgt sein Unternehmen mit NTFS-Produkten eine zweigleisige Strategie. Es werde eine proprietäre Version geben, die an spezielle Einsatzzwecke angepasste Funktionen enthalte, und eine Open-Source-Version ohne zusätzliche Features, die unter der GPL stehe.
Auf die Frage nach Patentproblemen im Zusammenhang mit NTFS sagte Välimäki: „Microsoft hat nie öffentlich etwas über Probleme gesagt. Unsere Open-Source-NTFS-Treiber sind seit zehn Jahren erhältlich und die kommerziellen Treiber seit zwei Jahren.“ Kunden des Unternehmens müssten keine Patentstreitigkeiten mit Microsoft befürchten. Aufgrund der Vereinbarung setze sich Tuxera direkt mit Microsoft auseinander.
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