64-Bit-Unterstützung bietet auch schon Mac OS X 10.4 Tiger, allerdings nicht für Programme, die mit einer grafischen Benutzeroberfläche arbeiten. Number-Crunching-Tools im Terminal können unter Tiger 64 Bit hingegen nutzen. Anwendungen, die die Java VM 6.0 nutzen, die Apple schon letztes Jahr als 64-Bit-Version in Leopard integriert hat, profitierten ebenfalls von dem erweiterten Speicherbereich und – viel wichtiger – von den zusätzlichen Registern, die die Intel-Prozessoren im 64-Bit-Modus bieten. Jalbum, ein Java-Tool zur Erstellung einer Bildergalerie, quittierte die Nutzung der 64-Bit-Register mit einer um knapp 30 Prozent verbesserten Performance.
Snow Leopard erweitert den 64-Bit-Support. Neu gegenüber Leopard ist die Unterstützung von 64-Bit-Kernel, 64-Bit-Extension und 64-Bit-Treiber.
Um die Vorteile der 64-Bit-Technik nutzen zu können, müssen Entwickler die Cocoa-API nutzen. Das ältere Carbon-Framework wird hingegen nicht mehr weiterentwickelt. Da allerdings sehr viele Anwendung auf dieser API basieren, müssen diese komplett neu programmiert werden. Die Umstellung einer Anwendung von Carbon auf Cocoa ist laut vielen Entwicklern sehr aufwändig. Adobe hat daher angekündigt, dass frühstens die nächste Version der Creative-Suite (Photoshop, Lightroom et cetera) für Mac OS als 64-Bit-Version vorliegen wird. Für Windows stehen hingegen schon zahlreiche Adobe-Anwendungen als 64-Bit-Varianten zur Verfügung.
Trotzdem stellt Apple in Snow Leopard eine große Anzahl von Anwendungen als 64-Bit-Version zur Verfügung. Nahezu alle relevanten Systemdienste, aber auch die bekannten Programme Safari, Mail, Adressbuch iCal liegen in Snow Leopard in 64 Bit vor. Trotzdem bleibt die Kompatibilität zu 32-Bit-Anwendungen und Treibern erhalten. Im Test mit Eye-TV und dem DVB-T-Empfänger Terratec Cinergy T kommt es auch unter Nutzung des 64-Bit-Kernels zu keinerlei Funktionsbeeinträchtigung. Unter Windows ist dies völlig anders. 32-Bit-Treiber funktionieren im 64-Bit-Modus nicht. Trotz der 64-Bit-Technik kann Snow Leopard auch auf älteren Macs mit 32-Bit-Intel-CPU installiert werden. Allerdings arbeitet das Betriebssystem dann natürlich nur im 32-Bit-Modus.
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OpenCL: Nutzung des Grafikchips für aufwändige Berechnungen
Was unter Windows die Compute Shader ist unter Mac OS X 10.6 Snow Leopard OpenCL. Beides sind Schnittstellen, über die Programme auf die enorme Rechenkraft der Grafikprozessoren (GPU) zugreifen können. Welche Anwendungen OpenCL bereits nutzen, konnte Apple auf Anfrage von ZDNet.de nicht mitteilen. Auch die Benchmarktests mit vielen Programmkomponenten (siehe folgende Seite) deuten nicht darauf hin, dass OpenCL genutzt wird.
Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass in Zukunft diese Schnittstelle vor allem in den Bereichen Video-, Bild- und Soundbearbeitung bedeutend sein wird. Einige Windows-Programme aus diesen Einsatzgebieten nutzen bereits die Fähigkeiten der GPU-Rechenleistung über die von Nvidia vorgestellte CUDA-Schnittstelle. Da OpenCL größtenteils sich auf der CUDA-Technik basiert, sollte es nicht so lange dauern, bis entsprechende Applikationen auch unter Mac OS X 10.6 Snow Leopard zur Verfügung stehen.
Quicktime
Apple hat in Snow Leopard eine neue Quicktime-Version integriert. Quicktime X erlaubt nicht nur die Wiedergabe von Filmen, sondern unterstützt auch die Aufnahme und das Schneiden von Videos. Zudem lassen sich Aktionen auf dem Desktop als Film aufnehmen (Bildschirmaufnahme). Unter dem Menüpunkt Bereitstellen ist der Export zu Itunes, MobilMe-Galerie und YouTube möglich. Zudem können Filme sehr leicht für die Wiedergabe an iPhone und Computer exportiert werden. Bei der Wiedergabe von Videos blenden sich Fensterrahmen und Bedienelemente aus, sobald man die Maus aus dem Quicktime-Fenster zieht.
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Windows 7 auf dem Mac
Mit Bootcamp erlaubt Mac OS die Installation von Windows auf dem Mac. Offiziell wird Windows XP und Windows Vista unterstützt. Die Installation von Windows 7 gelingt im Test problemlos. Selbst die 64-Bit-Version von Microsofts neuem Betriebssystem lässt sich problemlos installieren.
Auf der Snow-Leopard-DVD befinden sich zudem sämtliche Treiber inklusive Touchpad-Steuerung. Lediglich ein Manko muss man, wie bisher auch, in Kauf nehmen. Der Festplattencontroller lässt sich nicht im AHCI-Modus betreiben, was Performanceeinbußen zur Folge hat.
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