Kaspersky Labs hat den in Mac OS X 10.6 Snow Leopard enthaltenen Malware-Schutz kritisiert. Laut Senior Virus Analyst Alex Gostev enthält die Antivirensoftware aktuell lediglich fünf simple Signaturen, die zwei Trojaner erkennen.
Gostev zitiert zudem eine Untersuchung (PDF) des Sicherheitsanbieters Intego, der selbst eine Antivirensoftware für Mac OS X anbietet. Demnach prüft Apples Antivirensoftware nur Dateien, die über Safari, Mail, iChat, Firefox, Entourage und einige andere Browser heruntergeladen werden. Dateien aus Quellen wie Torrents oder FTP-Servern werden nicht gescannt.
„Mehrere Experten vertreten die Ansicht, dass diese Art von Sicherheitslösung keinen ausreichenden Schutz bietet. Damit stimme ich voll und ganz überein“, schreibt Gostev in einem Blogeintrag. Darüber hinaus vermittle die Software ein falsches Sicherheitsgefühl.
Apple trete nun in direkte Konkurrenz zu anderen Anbietern von Antivirensoftware, so Gostev. Als Vertreter dieser Branche benötige der Computerhersteller Abteilungen wie ein Virenlabor, einen Monitoring-Service und einen technischen Support. „Momentan verfügt Apple über keines dieser Dinge. Aber es hat eine Antivirensoftware.“
Des Weiteren befürchtet Gostev, die Integration eines Malware-Schutzes in Mac OS X könne ein Ansporn für Virenautoren sein, mehr Schadprogramme für das Apple-Betriebssystem zu schreiben. „Das ist wie ein rotes Tuch für einen Stier – und jemand hat schon begonnen, damit zu wedeln.“
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