Die Advanced Technology Investment Company LLC (ATIC), die High-Tech-Investmentgesellschaft des Emirats Abu Dhabi, hat öffentlich gemacht, dass sie 1,8 Milliarden Dollar für Chartered Semiconductor bietet. Rechnet man Schulden und andere Verpflichtungen dazu, die ATIC übernehmen wird, hat die Transaktion sogar ein Volumen von 3,9 Milliarden Dollar. Sie soll im Zuge eines Aktientausches abgewickelt werden. Voraussetzungen sind die Zustimmung der Chartered-Aktionären sowie der zuständigen Behörde in Singapur.
ATIC ist komplett im Besitz der Regierung von Abu Dhabi. Klappt das Geschäft mit Singapur, wäre es das zweite große Investment der Araber in die Halbleiterbranche. Im März war ATIC durch die Auslagerung der AMD-Chipfertigung in ein Joint Venture namens Globalfoundries in Erscheinung getreten. ATIC zahlte damals für einen Anteil von 65,8 Prozent rund 2,1 Milliarden Dollar. 1,4 Milliarden verblieben in dem Joint Venture, während AMD die restlichen 700 Millionen Dollar erhielt.
Globalfoundries besitzt Produktionskapazitäten in Dresden und hat gerade mit dem Bau eines Werks im US-Bundesstaat New York begonnen. Das Unternehmen will sich auf die Produktion von Chips mit Strukturbreiten von 32 und 28 Nanometern konzentrieren. Dresden soll bereits im nächsten Jahr 32-Nanometer-Prozessoren fertigen, New York ab 2012.
Chartered besitzt sechs Produktionsanlagen, alle in Singapur. Mit rund 5500 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen 2008 einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Dollar. Die Singapurer unterhalten seit 2002 eine Entwicklungsallianz mit IBM und arbeiten eng mit Samsung zusammen. Außerdem bestehen Partnerschaften mit Infineon, ST Microelectronics, Toshiba, NEC und Globalfoundries.
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