Das US-Justizministerium hat seine Untersuchung zum geplanten Suchabkommen zwischen Microsoft und Yahoo ausgeweitet. Beide Unternehmen haben eine Anfrage erhalten, zusätzliche Informationen bereitzustellen.
Über die Art der angeforderten Informationen wollte Microsoft-Sprecher Jack Evans keine Angaben machen, da die Anfrage vertraulich sei. Microsoft habe schon damit begonnen, Unterlagen zusammenzustellen. Yahoo-Sprecher Adam Grossberg bestätigte, dass auch sein Unternehmen eine vertrauliche Anfrage erhalten habe.
„Wir sind davon überzeugt, dass die Informationen, die wir zur Verfügung stellen werden, zeigen, dass der Deal nicht nur gut für Yahoo und Microsoft ist, sondern auch für Werbetreibende, Verleger und Verbraucher“, sagte Grossberg. Beide Unternehmen hatten nach eigenen Angaben mit einer Ausweitung der Prüfung gerechnet. Sie erwarten dennoch, dass sie das Abkommen wie geplant Anfang 2010 umsetzen können.
Gemäß dem Hart-Scott-Rondino-Act müssen Zusammenschlüsse oder geschäftliche Abkommen, die bestimmte Kriterien erfüllen, von der US-Regierung überprüft werden, bevor sie umgesetzt werden. Unternehmen sind dazu verpflichtet, Unterlagen einzureichen und müssen danach 30 Tage auf eine Entscheidung warten. Die Behörden haben das Recht, weitere Informationen anzufordern, bevor sie ihre Untersuchung abschließen.
Neben dem US-Justizministerium muss auch die EU-Kommission dem Suchabkommen zwischen Microsoft und Yahoo noch zustimmen. Eine Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen sollte in Europa weniger Einfluss auf den Suchmarkt haben als in den USA, wo Google über einen Marktanteil von etwa 70 Prozent verfügt. In Europa durchsuchen bis zu 90 Prozent der Nutzer das Internet mit Google.
Ihre Zusammenarbeit hatten Microsoft und Yahoo im Juli angekündigt. Das Abkommen sieht vor, dass Yahoo Search künftig Microsofts Suchmaschine Bing verwenden wird. Yahoo soll im Gegenzug Werbung zu den Suchresultaten verkaufen. Die daraus erzielten Erlöse teilen sich die Partner.
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