Die Zukunft des PCs in der Cloud

Die Vorteile lassen sich an einigen Beispielen schon recht gut verdeutlichen. Mobiltelefone, die lange ihre Entwicklungsmöglichkeiten im Dogma „immer kleiner mit immer längerer Laufzeit“ sahen, werden intelligenter. Sie nehmen mehr und mehr Funktionen an, die stark auf der Leistung des Internets basierend und bisher PCs vorbehalten waren.

Das iPhone ist dafür sicher das beste Beispiel. Es zeigt auch, wie es möglich wird, der Softwareindustrie ein komplett neues Geschäftsmodell zur Verfügung zu stellen, indem kleine Firmen mit geringem Aufwand sehr leistungsfähige Applikationen entwickeln und vertreiben können. Immer weitere Hersteller von Mobiltelefonen springen zurzeit auf den Smartphone-Zug auf, so dass es zu einem intensiven und aus Sicht der Endanwender guten Wettbewerb kommt.

Netbooks folgen demselben Trend, kommen jedoch von der anderen Seite der Skala. PCs, die sich bisher über immer höhere Leistung definierten, besitzen nun weniger Leistung und Funktionen, dafür aber neue Formfaktoren, einen besseren Preis und längere Batterielebensdauer – wiederum darauf vertrauend, dass eine Verbindung zur Cloud fast immer besteht.

Auch hier ist ein intensiver Wettbewerb zu beobachten. Er führt dazu, dass weitere Formfaktoren eingeführt werden, etwa Tablet-PCs und viele Mischformen. Sie haben unterschiedliche Anwendungsschwerpunkte, die von gelegentlicher Internet- und E-Mail-Nutzung, über typische Büroanwendungen bis hin zu Multimedia-Applikationen reichen.

Frischer Wind im Büro

Aber auch im Büro ist ein Aufbrechen des homogenen PC-Client-Marktes zu beobachten. Treibende Kraft sind an dieser Stelle virtualisierte Server, die ihr Leistungspotenzial erstmals wirklich nutzen können, die Einsicht, dass bei den meisten Büro-Anwendungen eine weitere Leistungssteigerung des PCs unnötig ist und nicht zuletzt der immer größeren Druck auf die „Total Cost of Ownership“.

Darüber hinaus wenden sich die großen IT-OEMs immer mehr dem Servicegeschäft zu und sehen die Client-Hardware nicht mehr als zentralen Gewinnbringer. IBM hat diesen Weg mit dem Verkauf seiner PC-Sparte an Lenovo zuerst und am radikalsten eingeschlagen. HP ist mit dem Kauf von EDS gefolgt und Dells Übernahmeangebot für Perot Systems ist die jüngste, aber sicherlich nicht letzte Nachricht, in diese Richtung.

Alle diese Entwicklungen führen dazu, dass Thin-Client-Konzepte, basierend auf einer Low-Cost-PC-Architektur oder sogar rein hardwarebasierenden Lösungen, wie sie beispielsweise von NComputing angeboten werden, immer öfter Anwendung finden.

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3 Kommentare zu Die Zukunft des PCs in der Cloud

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  • Am 16. März 2010 um 13:26 von Michael Mertig

    Cloud Computing
    Als Privatanwender kann man sicher keine redundante Breitbandverbindung realisieren, kleine Unternehmen sicher auch nicht. Was ist wenn meine Verbindung zur Telekom ausfällt (Bagger in Kabel). das wars dann mit der Wolke, vielleicht für Tage. Ich müsste also ein flächendeckendes System drahtloser Netzwerksverbindungen aufbauen, die ebenfalls ausfallen können. (Wer refinanziert das in bevölkerungsarmen Gebieten). Beispiel zum aktuellen Stand, Stadt Leipzig ADSL mit 16 MB, 10 km außerhalb immer noch nur 1MB- Bandbreite. Für die Cloud- Euphorie besteht bei einigermaßen Realität noch lange kein Grund. Oder welche Bank übergibt ihre Kundendaten einer anonymen Netzwerksverbindung, möglichst noch drahtlos. Ich muß in jedem Fall eine lokale IT- Struktur vorhalten um auf der sicheren Seite zu sein.
    Ihr Artikel ist ein reiner Lobbyartikel.
    Michael Mertig

  • Am 1. Oktober 2009 um 17:11 von bluecoat

    …zum 1000. male
    Tja, wie lange wollen Sie uns das jetzt schon verkaufen? Zentralisierung zu Host-Zeiten, Dezentralisierung beginnend mit x86 und Dos/Windows, Rezentralisierung dieser System jetzt? Der PC ist schon lange totgesagt und lebt und lebt und lebt…nimmt man die Unterart der tragbaren Computer dazu, würde ich sagen er wächst und wächst und wächst, der Umsatz an Personalcomputern. Was immer vergessen wird -> Will ich -Kunde- das überhaupt? Will ich meine Bilder bei Google, will ich meine Dokumente in der Cloud, will ich abhängig sein von Onlinezugängen, will ich meine Umgebung öffnen für Verbindungsmöglichkeiten aller Art? Oder will ich einfach mal nur diese alberene Kiste da unterm Tisch einschalten und meine Ruhe haben? Nix zwitschern und nicht googeln, nicht im Messenger online sein oder über Webmail verfügbar? Vielleicht möchte ich einfach nur einen bitterbösen Brief an meinen Nachbarn verfassen, oder eine Liebeserklärung an meine Frau? Vielleicht möchte ich nur ein kurzes Spielchen wagen oder ein bischen was probieren in verschiedenen Programmiersprachen? Und zwar auf meinem eigenen Rechner, ohne Verbindung nach draußen, mit meinen Daten on Bord, mit ner dicken HDD im Bauch und einer heftigen GraKa mit Feuer unterm Hintern und mit einem Kühlerlüfter groß wie ein Wagenrad, damit ich meine Heizung im Büro ausstellen kann……Wie gesagt, vielleicht!

    • Am 5. Oktober 2009 um 16:00 von ltomiq

      AW: …zum 1000. male
      @bluecoat: Was meinen Sie mit "der PC ist schon lange tot gesagt"? Ich hatte in den letzten Jahren nicht das Gefühl, mit fat clients in eine Sackgasse zu investieren. Und bloß, weil nach 10 oder 20 Jahren mal eine alternative Tendenz aufkeimt, verliert doch nicht über Nacht alles Bewährte seine Relevanz.
      Ich glaube, da kann ich Sie beruhigen: Kein Mensch will Ihnen Ihren PC wegnehmen! Ich denke, Sie können damit noch viele tausend Libesbriefe an ihren Nachbarn schreiben. Damit werden Sie auch lange nicht alleine dastehen. Aber lassen Sie doch auch den Menschen Ihre Freude, die von Entwicklungen wie Cloud-Computing profitieren. Es gibt genügend Szenarien, in denen zentralisiertes Computing Sinn macht. Es ist ja auch nicht so, dass mit der Einführung der Elektroautos sofort alle Autos mit Verbrennungsmotor vom Markt genommen werden.
      Verschiedene Technologien für verschiedene Märtkte/Zielgruppen.
      Schön, DASS sich in der IT-Branche was tut, und zwar WEIL sich im Anforderungsprofil der Nutzer (nicht aller) eben auch was tut.

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