Hacker-Tool umgeht chinesische Zensursoftware

Das "Dam Burst Utility" ist eine Entwicklung der University of Michigan. Es schleust Code in überwachte Anwendungen ein, um die Sperre aufzuheben. Das Tool benötigt keine Administratorrechte.

Ein Sicherheitsforscher der University of Michigan hat ein Tool veröffentlicht, das Internetnutzern in China dabei helfen soll, die Zensur-Funktionen der umstrittenen Filter-Software „Green Dam – Youth Escort“ zu umgehen. Das von Jon Oberheide entwickelte „Dam Burst Utility“ schleust Code in laufende Anwendungen ein und löst damit die Verbindungen zu Green Dam. Dadurch wird Oberheide zufolge der Originalzustand einer Anwendung wiederhergestellt und Green Dam kann als Folge weder die Aktivitäten eines Nutzers überwachen noch blockieren.

Einen wichtigen Vorteil sieht der Sicherheitsforscher darin, dass Dam Burst, im Gegensatz zu anderen Werkzeugen, die Green Dam ausschalten oder deinstallieren, keine Administratorrechte benötigt. Dadurch eigne es sich für Situationen, in denen ein Anwender mit eingeschränkten Rechten arbeiten müsse und trotzdem einer Zensur entgehen wolle. Als Beispiele nennt Oberheide in der Dokumentation seiner Software öffentliche Plätze und Internet-Cafés.

Zudem verbessere das Ausschalten der Green-Dam-Komponenten die Sicherheit eines Client-Computers. Der anfällige Code der Green-Dam-Software könne nicht länger von Hackern ausgenutzt werden.

Ursprünglich hatte die chinesische Regierung geplant, eine Verpflichtung zur Verwendung der Green-Dam-Filtersoftware einzuführen, um Jugendliche in China vor Pornografie und anderen schädlichen Inhalten im Internet zu schützen. Die Software war aufgrund von Sicherheitsmängeln und ihren Zensureigenschaften in die Kritik geraten. Schließlich hatte China die Verpflichtung auf Computer in Internet-Cafés und an anderen öffentlichen Plätzen beschränkt.

Themenseiten: University of Michigan, Zensur

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