Zu den wichtigsten Neuerungen von Windows Mobile 6.5 gehört die Oberfläche – durch sie soll der für Windows-Mobile-Geräte bisher typische Stylus entbehrlich werden. Die neue Oberfläche von Windows Mobile erhascht man bei einem Blick auf das Startmenü: Es scrollt flüssig durch und zeigt große, fingerfreundliche Symbole. Wer allerdings ein Programm startet, dem kann es passieren, dass er im Hintergrund weiterscrollt und andere Applikationen startet – absichtlich oder unabsichtlich. Dann reagiert das Handy sehr zäh.
HTC setzt aber wie gesagt nicht nur auf Windows, sondern auch auf sein bewährtes TouchFlo-Interface. Es hat es im unteren Bereich des Homescreens einen Slider, der zwischen verschiedenen Panels wechselt – für Kontakte, E-Mails, Wetterbericht, Internet, Straßenkarten und so weiter. Das funktioniert wirklich hervorragend und auf dem Touch 2 auch überraschend flüssig.
Wie gehabt zieht sich HTCs TouchFlo-Oberfläche aber nicht komplett durch. Auf den ersten Blick sieht alles toll aus, aber je tiefer man sich in die Einstellungen von Windows Mobile vorwagt, um so häufiger erscheinen Windows-Dialoge im klassischen Look and feel. Spätestens dann muss man auch zum Stylus greifen. Das gilt aber nicht nur für Schalter, die sich tief im System vergraben: Selbst das Einstellen der Weckzeit ist mit dem Finger fast nicht möglich.
Ebenfalls nichts Neues gibt es beim Browser zu sehen: DHTC hat Opera als Standard definiert, der neue Internet Explorer Mobile ist aber zumindest vorinstalliert. Wer lieber immer auf den IE setzt, kann das übrigens in den Einstellungen des Smartphones festlegen.
Tippen auf Mini-Felder
Ein besonderes Lob verdient sich der Hersteller für die ebenfalls mit TouchFlo aufgepeppte virtuelle Tastatur. Sie kommt von der Sense-Oberfläche auf dem Hero und erinnert an das iPhone: Ein längerer Druck auf eine Buchstabentaste lässt ein Pop-up-Fenster mit weiteren Möglichkeiten erscheinen. Wer also das „A“ gedrückt hält, kann auch das „Ä“ auswählen.
Die volle QWERTZ-Tastatur wirkt auf dem 2,8-Zoll-Display allerdings etwas gequetscht und überladen. Das haben offenbar auch die Entwickler gemerkt – jedenfalls gibt es noch zwei Tastenfelder. Eines davon kommt im Stil des Blackberry Pearl: Es ist ein doppelt belegtes QWERTZ-Feld. Die erste Taste steht also für Q und W, die zweite für E und R und so weiter. Eine Texteingabehilfe macht aus dem Kauderwelsch dann Wörter, alternativ kann man aber auch je Buchstabe einmal tippen. Die dritte Variante ist ein klassisches Telefonkeyboard mit dreifach belegten Tasten.
Neben einem QWERTZ-Keyboard steht auch eine gewöhnliche Handy-Tastatur mit drei- beziehungsweise vierfach belegten Buttons zur Verfügung.
Was der Bedienung fehlt, ist Multitouch-Unterstützung. Das kann Windows Mobile 6.5 von Haus aus nicht, aber HTC hat eine solche Funktion beim Touch HD2 integriert. Bald dürften der eine oder andere Hersteller nachziehen. Das Touch 2 muss dagegen ohne auskommen: Bedient wird mit einem Finger. Immerhin steht zum Zoomen unterhalb der Anzeige ein berührungsempfindlicher Bereich zur Verfügung – diese Leiste kennt man von früheren HTC-Smartphones mit Windows Mobile. Sie hat sich bewährt und funktioniert besser als Onscreen-Tasten, die einen Bereich des Bildes verdecken.
Einen Haken gibt es aber dennoch: Im Gegensatz zur Zwei-Finger-Multitouch-Geste auf iPhone oder Hero markiert man hier beim Zoomen nicht den zu vergrößernden Bildbereich. Wer also etwa einen Link antippen möchte, vergrößert die Webseite zunächst. Dann rechnet der Browser die Seite um, so dass die Textspalten in das neue Größenverhältnis passen. Der Anwender macht sich danach auf die Suche nach der neuen Position seines Links. Die Idee dahinter ist gut, in der Praxis allerdings eher nervig.
Mit dieser Zoomleiste unterhalb des Displays lassen sich Inhalte vergrößern und verkleinern.
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