Die SSDNow V 40GB ist von Kingston ab sofort für 97 Euro erhältlich. Damit bietet zum ersten Mal ein Hersteller eine moderne SSD für unter 100 Euro an. Allerdings hat die Sache einen Haken, und der besteht in der mit 40 GByte sehr knapp bemessenen Speicherkapazität. Der Hersteller empfiehlt die SSD als „Accelerator Drive“ für das Betriebssystem und die wichtigsten Programme.

Die Nettokapazität unter Windows 7 64 Bit beträgt 37,2 Gigabyte. Nach der Installation von Windows 7 auf dem Testrechner mit 12 GByte Arbeitsspeicher stehen lediglich circa 5 GByte an freiem Speicherplatz zur Verfügung. Das liegt unter anderem daran, dass Windows 7 für die Funktion „Save to Disk“ Speicherplatz in Größe des Arbeitsspeichers reserviert. Mit der Kingston SSDNow 40GB empfiehlt es sich, diese Funktion auszuschalten. Hierzu gibt man in der Konsole einfach den Befehl powercfg -h off ein. Dadurch wird der durch die Datei hyperfile.sys belegte Platz wieder freigegeben. Von 37,2 GByte stehen nach dieser Prozedur immerhin 17,2 GByte an freiem Speicherplatz zur Verfügung. Weitere Festplattenplatz lässt sich durch Reduktion der Auslagerungsdatei einsparen. Alles in allem zeigt der Praxistest aber, dass die SSD für Windows 7 zu klein bemessen ist.

In Sachen Performance liefert die Kingston SSDNow V 40GB zufriedenstellende Resultate. Obwohl sie mit einem Intel-Controller ausgestattet ist, kann sie mit den Intel-Modellen G1 mit 80 GByte und G2 mit 160 GByte nicht mithalten. Aufgrund der für die 40GB-Version geringeren Anzahl an Flashbausteinen kann der Intel-Controller, der mehrere Zellen gleichzeitig auszulesen und zu beschreiben in der Lage ist (RAID-0-Prinzip), nicht seine volle Performance ausspielen. Die Kingston SSDNow V 40GB bietet eine maximale Schreibperformance (sequentiell) von 43 MByte/s. Das Lesen gelingt mit 180 MByte/s deutlich besser. Die Intel-SSD der ersten Generation bietet in diesen Disziplinen mit 69,3 GByte/s und 244,3 GByte/s eine deutlich höhere Leistung. Auch die SSDNow V+ mit einer Kapazität von 64 GByte geht mit einer Schreib-Lese-Performance von 147,2/217,5 MByte/s deutlich flotter zu Werke.

Aufgrund des Intel-Controllers kann sich die Kingston SSDNow V 40GB bei zufälligen Schreib-Lese-Operationen mit 4 KByte großen Blöcken in der Schreibperformance immerhin vor der mit einem Samsung-Chip arbeitenden SSDNow V+ mit 64 GByte Kapazität platzieren. In den Praxistests des AS-SSD-Benchmarks (Kopieren von ISO, Programmen und Spielen mit copy-Befehl des Betriebssystems) landet die Kingston SSDNow V 40GB am Ende des Testfelds.

Zudem kennt die aktuelle Firmware noch nicht den von Windows 7 unterstützten TRIM-Befehl, der dafür sorgt, dass die SSD auch nach längerer Nutzung noch die volle Leistung entfaltet.

Fazit

Insgesamt bietet die für unter 100 Euro erhältliche SSDNow V 40GB zu wenig. Der eng bemessene Speicherplatz und die im Vergleich zur Konkurrenz niedrigeren Performancewerte lassen den Preis als zu hoch erscheinen. Für einen günstigen Einstieg in die Welt der SSDs und der über herkömmlichen Festplatten überlegenen Performance empfehlen sich andere Modelle. Die mit Samsung-Controller arbeitende SSDNow V+ mit einer Kapazität von 64 GByte ist für 145 Euro erhältlich, kostet also pro Gigabyte nicht mehr als das 40-GByte-Modell, bietet aber deutlich bessere Leistungswerte.

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu SSD für unter 100 Euro: Kingston SSDNow V mit 40 GByte im Test

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  • Am 5. Januar 2010 um 0:50 von aldo

    Schlechtes Fazit!
    Für den Otto-Normal-Verbraucher ist diese SSD der perfekte Bootbeschleuniger. In einem normalen System mit 4GB RAM und abgeschaltetem Ruhezustand ist nach der Installation von Win 7 64bit noch mehr als die Hälfte frei (23GB). Das sicherlich tolle Testsystem mit 12GB ist hier ein schlechtes Versuchsobjekt, Windows legt bekanntlich automatisch ein Swap-file in Größe des RAMs an –> wenn der riesig ist, ist es auch das Swap-file. Und wer braucht den bitte ein 12GB Swap-file, geschätzte 0,1% der User da draußen.
    Ich jedenfalls bin mit dem Teil mehr als zufrieden, 80euro sind mehr als angemessen, das ist rein technisch ja ne halbe Intel Postville. Photoshop ist in 5 Sekunden auf, alles andere „sofort“, ein wunderbares Arbeitsgefühl. So wie ich es brauch, mit Photoshop CS3, Office 07 und Nero (alle nicht gerade sparsam was benötigten Platz angeht) sind noch 13.3GB frei, also locker mehr als die empfohlenen 20%. Nicht zuvergessen, dass bei Desktopkit (ja, das hab ich für 80euro erworben) noch eine leicht abgespeckte Version von Acronis True Image dabei ist. Einfach die CD booten und man kann ein perfektes „Cold-Backup“ machen, etwas das bei Norton Ghost erst mit der aktueller 15er Version geht.
    Diese SSD ist ein Preisleistungshammer, der ganz und gar nicht zu wenig bietet.

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