Der Internet Explorer 8 wurde in mehrerlei Hinsicht für die Fingerbedienung optimiert: Die Abstände zwischen den Einträgen der Favoritenliste sind größer, aus der Adressleiste lässt sich eine Liste mit den zuletzt eingegebenen Adressen quasi herausziehen, und die Inhalte sind durch Spreizen der Finger zoombar. Letzteres geschieht aber ruckelig in Stufen. Eine kurze Wischbewegung ermöglicht Vor- oder Zurückblättern. Verwirrend dabei: Sie geht in die jeweils andere Richtung als der Pfeil, den man dafür benutzen würde. Damit Windows 7 die Geste richtig erkennt, muss man etwas üben.
Das Surfen per Tablet auf dem Sofa ist auf diese Weise komfortabel möglich. Zumindest so lange, bis man eine URL eingeben muss. Dann macht man Bekanntschaft mit der On-Screen-Tastatur, die hier zwar optisches Feedback gibt, aber eben nicht so bequem wie eine echte Tastatur funktioniert. Wenn es anders geht, greift man darauf nicht zurück.
Auch die Windows-Fotogalerie kann nicht vollends überzeugen: Zum Blättern von Bildern werden wie im Internet Explorer nur relativ kurze, unnatürliche Wischbewegungen akzeptiert. Lässt man den Finger zu lange auf dem Display, tut sich nichts. Beim Drehen von Bildern springen diese in 90-Grad-Schritten, anstatt ein echtes Feedback zu geben.
Dank seiner einfachen Oberfläche mit großen Bedienelementen ist das Media Center im Prinzip ein idealer Kandidat für die Fingerbedienung. Aber auch hier trüben Detailschwächen das Bild: Zwar lässt es sich in Menüs und Bibliotheken flüssig navigieren, das Weiterblättern von Bildern ist aber nicht durch die bereits mehrfach erwähnte Wischbewegung, sondern nur über Schaltflächen möglich. Dazu kommt, dass relativ wenig für die Steuerung mit dem Finger spricht: Mit den vier Pfeil-Tasten klappt es schneller und komfortabler.
Beim Schreiben mit dem Stift in Windows Journal nervt die fehlende Handflächenerkennung: Hat man den Ballen auf das Display gelegt, bevor der Stift erkannt wird, registriert die Software Punkte und Striche.
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1 Kommentar zu Windows Touch: Alternative zu Tastatur und Maus?
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windows 7 touchscreen
In Büros wird sich sowas bestimmt nicht durchsetzen, denn ein aufrecht vor vor dem Nutzer stehender Bildschirm als touchscreen wäre ergonomisch verheerend. Bei längerem Arbeiten würde nicht nur der Arme schwer, sondern es käme häufig zu schmerzhaften Schulter-Arm-Syndromen. Die sich daraus ergebenden Ausfallzeiten wird kein Unternehmen haben wollen. Im privaten Bereich werden sich bestimmt viele verführen lassen, schließlich ist das ja was neues, das man unbedingt haben und dann auch nutzen muss!