Highspeed-Internet im Kabel: 200 MBit/s mit EuroDocsis 3.0

Wenn man VDSL und EuroDocsis gegenüberstellt, muss man sich zunächst mit dem weitverbreiteten Irrtum auseinandersetzen, dass das Fernsehkabel ein Shared-Medium sei, das grundsätzlich weniger Bandbreite erlaubt. Im Downstream sind bei einem Netzausbau bis 862 MHz technisch 5 GBit/s erzielbar. Da ein erheblicher Teil dieser Bandbreite für die Ausstrahlung von Fernsehprogrammen genutzt werden, sind es realistisch 1,5 bis 2 GBit/s.

Die VDSL2-Implementierung, wie sie die Deutsche Telekom heute anbietet, arbeitet fast ausschließlich mit dem Profil 17a. Es bietet eine maximale Gesamtbandbreite von 200 MBit/s. Diese 200 MBit/s können beliebig in Up- und Downstream aufgeteilt werden, beispielsweise 160 MBit/s Downstream und 40 MBit/s Upstream.

Allerdings verringert sich diese erzielbare Bandbreite je nachdem, wie weit ein Teilnehmer vom nächsten Outdoor-DSLAM entfernt wohnt. Derzeit sind die Outdoor-DSLAMs meist mit 1 GBit/s (selten 2 GBit/s) an einen STM-16-Ring angebunden, der eine Nettodatenrate von 2,3 GBit/s erreicht.

Somit müssen sich alle Teilnehmer an einem DSLAM 1 oder 2 GBit/s teilen. Die Anzahl der Nutzer an einem DSLAM ist mit der Clustergröße im Fernsehkabelnetz vergleichbar.

Beim Upstream ist VDSL EuroDocsis 3.0 jedoch deutlich überlegen. Die Frequenzbeschränkung auf 5 bis 65 MHz kann nur mit einem grundlegenden Umbau des Fernsehkabelnetzes, der kaum zu finanzieren ist, aufgehoben werden.

Denkbar wäre etwa eine Aufrüstung der Bandbreite bis 1000 MHz, wobei Frequenzen oberhalb von 862 MHz als "Breitbandrückkanal" genutzt werden können. So würde eine Kapazität von zusätzlichen 650 MBit/s pro Cluster für den Upstream geschaffen werden.

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5 Kommentare zu Highspeed-Internet im Kabel: 200 MBit/s mit EuroDocsis 3.0

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  • Am 23. November 2011 um 11:25 von Andi

    100Mbit für was?
    Für welche Anwendung brauchen privatbenutzer 100mbit?
    Ich komm nicht drauf…

  • Am 9. Juni 2011 um 13:38 von Ralph

    Schön wärs gewesen
    „Die Erfahrungen mit DVB-T haben gezeigt, dass Verbraucher die einmalige Anschaffung eines Digitalreceivers akzeptieren.“

    In erster Linie geht es hier kaum um den Decoder sondern eher darum das mancher Kabelanbieter der Meinung ist er müsse das digitale Signal verschlüsseln. Es wird dann gegen eine Monatliche Gebühr anboten.

    Satelit und DVB-T sind nachwievor gratis zu erhalten. (Ausser HDTV)

  • Am 28. Januar 2011 um 19:05 von markus

    flächendeckend
    ich bin nu zufällig über diesen artikel gestolpert….
    was bedeutet für euch fächendeckend ????

    „Internetanschlüsse über das Fernsehkabel sind zu einer echten Konkurrenz für DSL-Anschlüsse geworden. In Deutschland bieten die drei großen Betreiber der sogenannten Netzebene 3, Kabel Deutschland, Unity Media und Kabel BW, flächendeckend Anschlüsse mit 32 MBit/s an. “

    dann sind wir das kleine gallische dorf und ich denk es gibt “ flächendeckend “
    heute noch sehr viele dieser dörfer.

  • Am 29. Oktober 2009 um 17:03 von CableSurfer

    Wiso nicht gleich 400 MBit/s ?
    Der DOCSIS 3.0 Standard ermöglicht auch über Distanzen von mehreren Kilometern Downstream- Bandbreiten von 400 Mbps und mehr pro Kanal, und Upstream- Bandbreiten von 120 Mbps und mehr.

    Quelle: http://www.cablemodem.ch

    • Am 29. Oktober 2009 um 17:18 von Christoph H. Hochstätter

      AW: Wiso nicht gleich 400 MBit/s ?
      Wie im Artikel beschrieben sind pro Kanal maximal 50 MBit/s netto (55 Brutto) möglich. Da laut Standard mindestens vier Kanäle gebündelt werden können, erreicht man mindestens 200 MBit/s. 400 MBit/s gibt es nur bei der Bündelung von acht Kanälen.

      Der Upstream schafft höchstens 288 MBit/s, den sich alle Nutzer eines Clusters (das können hunderte sein) teilen müssen.

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