Die Ausstattung des GM750 kann sich sehen lassen. Zum Telefonieren gibt es Quad-Band-GSM, unterwegs geht das Smartphone über UMTS ins Netz. Für schnelle Up- und Downloads stehen HSDPA mit bis zu 7,2 MBit/s und HSUPA mit bis zu 3,6 MBit/s zur Verfügung. Zu Hause oder bei Freunden verbindet sich das Smartphone via WLAN nach 802.11b und g mit dem Internet. Auch der Kurzstreckenfunk Bluetooth ist an Bord, und dank A2DP-Profil sendet das LG Musik auch drahtlos in Stereo an kompatible Kopfhörer. So ist es weniger schlimm, dass eine Klinkenbuchse fehlt.
Das 3-Zoll-Display löst mit 240 mal 400 Pixeln und damit höher als die Anzeige des gleich teuren HTC Touch 2. Sogar ein GPS-Empfänger ist integriert. In Kombination mit dem kostenlosen Google Maps oder mit einer Navigationslösung kann es bei der Orientierung helfen beziehungsweise durch den Großstadtdschungel leiten. Natürlich funktionieren auch Location Based Services. Programme dafür enthält der Marketplace für Windows Mobile, das Pendant zu Apples App Store oder dem Android Market.
Apropos Software: In diesem Bereich ist Windows Mobile traditionell gut vertreten. Mobile Office-Programme sind vorinstalliert, selbstverständlich auch Media Player und Messenger sowie kleine Tools wie Notizen und Taschenrechner. Lediglich die Spielauswahl wirkt etwas eingeschränkt. Bubble Breaker und Solitär gibt es ab Werk, weitere lassen sich aus dem Marketplace herunterladen. Jenseits des Marketplace stehen zusätzlich tausende Spiele für das Windows-Handy zum Download bereit.
In Sachen Benutzerführung setzt LG auf die hauseigene S-Class-Oberfläche, die schon bei anderen Touchscreen-Handys wie dem Arena zum Einsatz kommt. Sie zeigt sich sehr verspielt, alles ist animiert, vieles gibt Vibrations- oder Soundeffekte von sich. Wer so etwas mag, fühlt sich sicherlich sofort wohl. Doch man kann S-Class auch abschalten und auf das Standard-Interface von Windows Mobile 6.5 zurückgreifen.
Der Nutzer gewöhnt sich aber schnell die LG-Software und kommt gut mit ihr zurecht. Allerdings dürfte für viele TouchFLO von HTC gefälliger sein, da sie sich intuitiver und weniger verspielt präsentiert. Was bei der LG-Lösung immer wieder verwirrt, sind die unglaublich zahlreichen Möglichkeiten, um ein Ziel zu erreichen. Wer beispielsweise seine Fotos betrachten möchte, sieht sie direkt in der Kamera-Applikation in einem Slider im unteren Bildbereich. Dort lassen sie sich auch zum Vollbild aufziehen, aber beispielsweise nicht zoomen. Außerdem finden Anwender die Bilder über einen Eintrag im Windows-Startmenü – dann startet eine Microsoft-Applikation, die das Zoomen zwar erlaubt, aber nur über so winzige Tasten, dass dafür schon fast der Stylus nötig ist. Auch über die S-Class-Oberfläche gibt es Zugriff auf die Bilder – vorausgesetzt, man hat sie vorher als Favorit hinzugefügt. Dort ist das Vergrößern über Vollbild hinaus aber wieder nicht möglich. Auch gibt es verschiedene Möglichkeiten, Programme zu starten. Und so weiter.
Als Browser kommt der Internet Explorer Mobile 6 zum Einsatz. Im Vergleich zu seinen Vorgängern in früheren Windows-Mobile-Versionen hat sich wirklich etwas getan – Webseiten werden fast wie am PC dargestellt. Selbst Flash-Inhalte spielt er ab. Das einzige, was stört, ist die lahme Reaktion. Wer beispielsweise die ZDNet-Webseite vergrößert, muss fast zehn Sekunden warten, bis das Smartphone die Aufgabe abgeschlossen hat und wieder auf Nutzereingaben reagiert. Das geht bei Android-Handys und dem iPhone deutlich schneller.
Überzeugend ist die neue Multitasking-Funktion, für die LG sogar eine eigene Taste am rechten Geräterand spendiert hat. In einer erstaunlich flüssigen Animation im Cover-Flow-Stil stellt das Handy alle aktiven Programme grafisch dar. Mit einfachen Fingerbewegungen wechselt man zwischen ihnen hin und her.
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