Cisco hat sein Kaufangebot für den norwegischen Videokonferenzspezialisten Tandberg verbessert. Statt 153,50 Norwegischen Kronen pro Aktie bietet der US-Netzwerkausrüster nun 170 Euro pro ausgegebenen Anteilsschein. Damit steigt das Gesamtvolumen der Transaktion von 3 auf 3,4 Milliarden Dollar.
Wie Cisco mitteilt, haben mehrere Großaktionäre die neue Offerte bereits akzeptiert. Zusammen mit den bislang zugesagten 9,37 Prozent könne man sich so rund 40 Prozent des Tandberg-Stammkapitals sichern.
Insgesamt will Cisco 90 Prozent der Tandberg-Aktien erwerben. Die Angebotsfrist hat das Unternehmen vom 18. November auf den 1. Dezember verlängert. Sollten bis dahin nicht mindestens 90 Prozent der Aktien zum Verkauf stehen, will Cisco sein Angebot zurückziehen und sich nach anderen Expansionsmöglichkeiten am Videokommunikationsmarkt umsehen.
Die meisten Tandberg-Aktionäre hatten das am 1. Oktober abgegebene Übernahmeangebot abgelehnt, das elf Prozent über dem damaligen Aktienkurs und 25 Prozent über dem Durchschnittskurs der vorangegangenen drei Monate lag. Der Tandberg-Vorstand stimmte der Übernahme hingegen einstimmig zu.
Cisco will die Akquisition in der ersten Hälfte des Jahres 2010 abschließen. Das genaue Datum hängt von der Zustimmung der zuständigen Behörden ab. Nach der Übernahme soll der bisherige Tandberg-CEO Fredrik Halvorsen Ciscos neu geschaffene Telepresence Technology Group leiten.
Mit dem Kauf will Cisco seinen Geschäftsbereich Telepresence ausbauen sowie die Lücke zwischen den High-End-Systemen und den unter dem Markennamen WebEx angebotenen Kollaborationslösungen schließen. Außerdem ist die Akquisition ein Schachzug gegen die Konkurrenz im Telepresence-Markt, denn nicht nur Cisco, sondern auch HP und Nortel haben bisher eng mit Tandberg zusammengearbeitet.
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