Der US-Medienriese Time Warner hat angekündigt, sich am 9. Dezember von seiner Tochter AOL zu trennen. Ab dem 10. Dezember soll der Internetkonzern wieder als eigenständiges Unternehmen an der Börse geführt werden. Time Warner möchte sich künftig auf sein Kerngeschäft konzentrieren.
Die Aktien von AOL will Time Warner nach eigenen Angaben unter seinen Anteilseignern aufteilen. Für elf Wertpapiere des Medienkonzerns erhalten sie eine AOL-Aktie. Anteilsbruchstücke gibt das Unternehmen nicht aus. Die verbleibenden Aktien will der Medienkonzern stattdessen auf dem freien Markt verkaufen und die Gewinne an Aktionäre ausschütten, die andernfalls Bruchstücke eines Anteilsscheins erhalten hätten.
Time Warner hatte im Mai angekündigt, sich von AOL zu trennen. Zu diesem Zweck kaufte das Unternehmen Ende Juli Googles fünfprozentigen Anteil an AOL für 283 Millionen Dollar zurück.
Als unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen werde AOL sich auf seine Online-Marken und -Dienste sowie sein Anzeigengeschäft konzentrieren, teilte Time Warner mit. CEO Jeff Bewkes sagte: „Wir glauben, dass eine Trennung sowohl für Time Warner als auch für AOL das Beste sein wird. Sie ist ein weiterer Schritt bei der Umgestaltung von Time Warner, die wir Anfang vergangenen Jahres begonnen hatten, und erlaubt uns eine Konzentration auf unsere Kerngeschäfte.“
AOL war im Jahr 2000 der erfolgreichste Anbieter von Internetzugängen per Modem gewesen, für das herannahende Breitbandzeitalter aber schlecht gerüstet. Die Dot-Com-Krise von 2001 tat ein Übriges, die Fusion mit Time Warner zum Fiasko werden zu lassen. Spätestens ab 2004 suchte Time Warner immer wieder nach Käufern für seine Tochter und teilte sie 2008 auf. Das Zugangsgeschäft in Deutschland übernahm schon 2006 Telecom Italia.
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