Die geplante Übernahmen von Océ durch Canon droht zu scheitern. Der Großaktionär Orbis Portfolio Management, der mit etwa zehn Prozent an dem niederländischen Digitaldruck- und Dokumentenmanagement-Spezialisten beteiligt ist, hat das Angebot von 730 Millionen Euro oder 8,60 Euro pro Aktie abgelehnt.
Nach einer „mangelhaften Verhandlungsführung“ sei das Unternehmen deutlich unterbewertet worden, teilte Orbis mit. Océ solle nach anderen Käufern für seine einzelnen Geschäftssparten Ausschau halten, um einen deutlich höheren Verkaufserlös zu erzielen.
Als Antwort auf Orbis‘ Forderung erklärte Océ, dass man in regem Kontakt mit allen wichtigen Branchenunternehmen stehe. Man habe – stets im besten Interesse der Aktionäre – verschiedenste Transaktionsmöglichkeiten in Erwägung gezogen und diskutiert.
Um die Akquisition wie geplant im ersten Quartal 2010 abschließen zu können, benötigt Canon mindestens 85 Prozent der Océ-Anteile. Daher kommt Orbis in den Verhandlungen eine entscheidende Bedeutung zu.
Canon verfolgt mit der Übernahme nach eigenen Angaben das Ziel, Weltmarktführer in der Printindustrie zu werden. In einer Pressemitteilung heißt es, dass Océ als eigenständiger Geschäftsbereich erhalten bleibe. Auch bei der Konzernspitze werde es keine Veränderungen geben. Unternehmenssitz bleibe das niederländische Venlo.
Océ wurde 1877 gegründet und hatte im vergangenen Jahr weltweit etwa 24.000 Mitarbeiter. Entlassungen sind laut Canon im Rahmen der Übernahme nicht vorgesehen.
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