Bei der Leistung schneidet das Tattoo nicht optimal ab. Das gilt aber eigentlich nur in Bezug auf Kamera und Display. Die Kamera schießt ordentliche Fotos, es fehlt ihr schlicht an einer Foto-LED, um auch in dunklen Umgebungen passable Ergebnisse zu erzielen.
Am meisten Kritik erntet das Display. Mit 2,8 Zoll ist es kleiner als das aller anderen Android-Smartphones. Noch dazu löst es mit 240 mal 320 Pixeln niedriger auf. Die Anzeige wirkt schlicht nicht so scharf, wie man es von anderen – aber zugegebenermaßen auch teureren – Modellen kennt. Noch dazu hat die geringe Auflösung ein paar negative Auswirkungen in der Praxis. Der Text einiger Dialoge, aber auch beispielsweise von Kontakten in den Kurzwahlwidgets ist abgeschnitten.
Beim Tippen auf dem virtuellen Keyboard kommen Auflösung und Displaygröße an ihre Grenzen. Das ist wohl der Grund, warum die Telefontastatur mit ihren dreifach belegten Tasten voreingestellt ist. Alternativ stehen auch ein kompaktes QWERTZ-Layout mit doppelt belegten Tasten sowie ein echtes QWERTZ-Layout zur Verfügung. Hier wird es beim Tippen aber schon recht eng.
Apropos: Bei der Bedienung stört die resistive Touchscreen-Technik. Es reicht nicht, nur den Finger aufzusetzen, denn im Gegensatz zur kapazitiven Technik reagiert das Display auf Druck und nicht auf Berührung. Und zwar punktuell – wer lange Fingernägel hat, tut sich beim Tippen leichter.
Allgemein gilt: Zwar reagiert das Tattoo für ein resistives Display noch relativ gut, aber etwa der Wechsel zwischen Homescreen-Seiten geht beim hauseigenen Bruder Hero mit kapazitiver Technik deutlich flotter von der Hand – und macht auch mehr Spaß.
Der Akku hält in der Praxis je nach Intensität der Nutzung zwischen einem und zwei Tagen durch. Das ist Standard bei dieser Art von Geräten, schließlich wollen WLAN, GPS und Bluetooth mit Energie versorgt werden.
Fazit
Das Tattoo ist sicherlich nicht das beste Android-Smartphone auf dem Markt, aber es gehört zu den günstigsten. Und der Kompromiss, den Käufer eingehen, ist durchaus vertretbar. Schließlich überzeugt es mit hervorragender Ausstattung, toller Sense-Oberfläche und einem leistungsfähigen Betriebssystem inklusive Zugang zum Marketplace. Vorbildlich ist auch die Möglichkeit der Personalisierung – nicht nur per Software mit Hintergrundbildern und Widgets, sondern durch komplette Gehäusedesigns.
Alternativen in diesem Preisbereich wären das Pulse von T-Mobile, das allerdings deutlich größer ist, das Touch 2 des gleichen Herstellers, das allerdings mit dem zähen Betriebssystem Windows Mobile ausgestattet ist, sowie diverse Touchscreen-Handys mit proprietären Betriebssystemen.
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