Webshops für das Weihnachtsgeschäft fit machen

Während viele Shopbetreiber noch damit kämpfen, vernünftige – und vor allem legal nutzbare Bilder – auf ihre Website zu bringen, sind andere schon einen Schritt weiter. Sie experimentieren zumindest damit, inwieweit sich Videos positiv auf den Umsatz auswirken. Jakob Kwiatkowski, Absolvent am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Düsseldorf, hat in Kooperation mit QVC die Akzeptanz unterschiedlicher Varianten einer Video-Präsentation auf einer Teleshopping-Website untersucht.

Das Ergebnis: Kurze Videos auf Shopping-Sites mit einer Länge von circa 90 Sekunden werden von Onlinenutzern signifikant positiver beurteilt als lange Videos von rund sechs Minuten. Nach durchschnittlich 48 Prozent der Gesamtdauer nimmt die Aufmerksamkeit für den Videoinhalt deutlich ab. Außerdem werden Foto-Icons für Videos von den Onlinenutzern besser verstanden als Textlinks. Und natürlich ganz wichtig: Die richtige Art und Länge von Videos kann sich unmittelbar positiv auf die Kaufentscheidung auswirken.

In eine ähnlich Richtung geht eine Studie des Stuttgarter Beratungsunternehmens Digital Media Center. Sie zeigt, dass viele Kunden von Onlineshops mit den derzeit gebotenen Produktpräsentation nicht zufrieden sind. Fast ein Drittel der Befragten wünscht sich „neue Präsentationsformen mit mehr Bedienspaß“, mehr als jeder Vierte „mehr Inspiration beim Shopping“, beispielsweise durch multimediale Shoppingwelten. Rund 45 Prozent der Befragten einer im November durchgeführten Umfrage desselben Unternehmens halten zudem Produktvideos und 3D-Darstellungen für geeignet, um den Online-Einkauf komfortabler zu machen.

Die deutsche Firma Scanbull hat Lösungen entwickelt, mit denen sich 3D-Scans von Produkten als dreidimensionales Bild darstellen lassen. Diese kann der Betrachter vergrößern, drehen, und zoomen. Ein Shop, der Produkte mit der Scanbull-Technologie als 3D-Bild darstellt, ist der Schuhanbieter Natuerlich.de . Nach eigenen Angaben haben sich die Verkaufszahlen seit dem Einsatz der 3D-Animationen nahezu verdoppelt.

Scanbulls 3D-Scanner nehmen Gegenstände auf und visualisieren sie dreidimensional. Die 3D-Informationen dazu werden allein aus Bilddaten erfasst, wie sie auch eine herkömmliche Digitalkamera liefert. Aus diesen erstellt eine zugehörige Software dann 3D-Flash-Animationen. Sie kann mit einer beliebigen Farbe oder einem Bild hinterlegt werden. Die 3D-Sequenz im Flash-Format (.SWF) lässt sich vom Betrachter im Browser interaktiv über die linke Maustaste nach allen Richtungen bewegen. In jeder Position ist auch die Vergrößerung möglich. Der kleinste Scanner von Scanbull kostet rund 1800 Euro.

Für Shops mit einem überschaubarem Portfolio handlicher Produkte ist die Erstellung der 3D-Ansichten also machbar. Sehr aufwändig wird es dagegen für Anbieter mit sehr breitem, sich schnell verändernden und in ganz unterschiedlichen Größen gegliedertem Produktangebot – zum Beispiel Elektronik. Die A Eins IT GmbH bietet daher IT-Webshops den 3D-Scan als Service an, entweder als individuelle Dienstleistung oder als eine Art Standard-Angebot, bei dem eine Vielzahl gängiger Produkte eingescannt und der Scan Kunden dann zur Verfügung gestellt wird.

Geschäftsführer Andy Altmeyer denkt aber schon einen Schritt weiter: Er sieht nicht nur bei der Produktpräsentation, sondern auch beim Support im Selbstbedienungsmodus große Nutzen der 3D-Scans. Beispielsweise könnte Konfigurationsänderungen so anschaulich demonstriert werden. Der Vorteil gegenüber „echten“ Videos: Der Benutzer kann das Bild so drehen und zoomen, wie er will, und muss sich nicht auf die Kameraführung verlassen.

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ZDNet.de Redaktion

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