Telekom-Chef René Obermann warb in Hannover für den Zusammenschluss von T-Home und T-Mobile (Bild: Deutsche Telekom).
Die Aktionäre der Deutschen Telekom haben auf der gestrigen außerordentlichen Hauptversammlung in Hannover mit großer Mehrheit für die geplante Neustrukturierung des Deutschlandsgeschäfts gestimmt. Wie die Telekom mitteilt, wurde der Beschluss zur Zusammenführung von T-Home und T-Mobile mit 99,95 Prozent der abgegebenen Stimmen angenommen.
Damit ist der Weg frei, um das Festnetzgeschäft aus der Telekom AG auszugliedern und mit der T-Mobile Deutschland GmbH zu verschmelzen. Dadurch entsteht eine neue Telekom Deutschland GmbH, die im ersten Halbjahr 2010 ins Handelsregister eingetragen werden soll.
„Wir stärken damit den Kundenservice, wir sichern Arbeitsplätze und wir erschließen das Potenzial für zusätzlichen Umsatz und für Kostensynergien“, sagte Telekom-Vorstand René Obermann vor rund 2600 Aktionären in Hannover. Von der Ausgliederung erwarte das Unternehmen mittelfristig positive Ergebniseffekte von bis zu 600 Millionen Euro pro Jahr. 200 Millionen davon sollen aus Kostensenkungen und 400 Millionen aus höheren Umsätzen kommen.
Die Zusammenführung von Festnetz und Mobilfunk in Deutschland sei ein bedeutsamer Baustein des Projekts „One Company“, mit dem die Telekom die Grundlage für ihre weitere Entwicklung schaffen wolle, so Obermann. „Wir nehmen diese Wegmarke zum Anlass, zu prüfen, wie wir unsere Strategie weiterentwickeln.“ Diese Überprüfung soll bis Ende des ersten Quartals 2010 abgeschlossen sein.
Zudem nannte der Telekom-Chef einige Zahlen zur geplanten Deutschland-Gesellschaft, um deren Dimension zu veranschaulichen: „Wir reden über einen Gesamtumsatz im Jahr 2008 von rund 26 Milliarden Euro und ein EBITDA von rund zehn Milliarden Euro. Die integrierte Deutschland-Gesellschaft wäre verantwortlich für aktuell fast 27 Millionen Festnetzanschlüsse – davon rund 13 Millionen mit DSL – und mehr als 39 Millionen Mobilfunkanschlüsse.“ Insgesamt arbeiteten in diesem Segment knapp 85.000 Beschäftigte.
Mit der Verschmelzung von Mobilfunk- und Festnetzgeschäft folgt die Telekom dem Beispiel anderer europäischer Telekomkonzerne wie France Telecom oder Swisscom. Vodafone Deutschland hatte seine Festnetztochter Arcor im Mai 2008 komplett übernommen.
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