Im ersten Quartal 2009 hat die Online-Enzyklopädie Wikipedia mehr als 49.000 ehrenamtliche Autoren verloren. Das meldet das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf den spanischen Forscher Felipe Ortega, der Unternehmensdaten von Wikipedia analysiert. Im ersten Quartal 2008 haben nur 4900 freiwillige Helfer ihre Tätigkeit für das Portal eingestellt.
Dem Bericht zufolge verfügt die Online-Enzyklopädie derzeit über rund 3 Millionen Autoren. Allerdings verlassen mehr ehrenamtliche Mitarbeiter Wikipedia, als Neue hinzukommen. Als Hauptgrund für das Ausscheiden vieler Helfer nennt Ortega Meinungsverschiedenheiten unter den Autoren zu bestimmten Wikipedia-Einträgen. „Viele Leute sind es leid, immer wieder über Inhalte von Artikeln zu debattieren“, erklärte der Forscher.
Um Konflikte, vor allem über kontroverse Themen, zu vermeiden, hat Wikipedia verschiedene Regeln für die Bearbeitung von Einträgen eingeführt. Diese hätten aber auch dazu geführt, dass neue Helfer dem Lexikon wieder den Rücken kehrten. Sie verständen oftmals nicht, warum von ihnen vorgenommene Änderungen wieder entfernt worden seien.
Die Online-Enzyklopädie gehört zu den zehn meistbesuchten Websites im Internet. Dadurch wächst der Druck auf Wikipedia, sein Angebot zu erweitern und die Richtigkeit der Daten zu gewährleisten. Mit einer rückläufigen Zahl freiwilliger Helfer könnte es schwierig werden, diese Aufgabe zu erfüllen.
Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hat gegenüber dem WSJ bestätigt, dass die Zahl neuer ehrenamtlicher Autoren zurückgeht. Eine Lösung sei von den Ursachen abhängig. Wenn die Leute glaubten, es gebe keine neuen Themen mehr für Wikipedia, dann sei dies ein ernstes Problem. Wenn es aber daran liege, dass sich die Community ablehnend gegenüber neuen Mitgliedern verhalte, könne etwas dagegen unternommen werden.
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